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119 – Der Kerzenschein

16. April 2012

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  • Liebe
  • Sex

Liebe Frauen,

jaja, Ihr Frauen liebt sie, wir Männer nehmen sie in Kauf, die Kerzen. Kommt man in eine Wohnung einer Frau, stehen sie in allen Ecken, Duftkerzchen und Dekokerzchen und überhaupt. In Männerwohnungen findet man höchstens mal ein paar Grablichter, weil das sind die billigsten, und man weiß ja nie, wann der nächste Stromausfall oder die nächste Frau zu Besuch, die auf Romantik besteht, bevor es in die Kiste geht.

Candlelight-Dinner sind der Klassiker, wenn es darum geht, Kerzen sinnvoll einzusetzen. Kein noch so abgefucktes Restaurant, in dem nicht ein paar abgebrannte Stumpen auf den Tischen rumstehen, damit, sollte sich mal ein Pärchen dahin verlaufen, für die richtige Stimmung gesorgt werden kann.In den schicken Buden dieser Welt werden die Silberleuchter eingesetzt, aber auch zuhause, wenn sich mal der Mann dazu veranlasst (oder genötigt) fühlt, ein romantisches Rendez-vous zu inszenieren (weil er mehr will oder einen schlimmen schlimmen Fehler wieder gut zu machen hat), wird auf das altmodische Flackern gesetzt. Ja, da kommen Gefühle hoch, wenn das Wachs auf die Tischdecke von der Oma tropft.

119 - der Kerzenschein | Adam sprichtDoch ich muss zugeben, dass Kerzenschein bei einem gemeinsamen Essen durchaus etwas Gutes haben kann. Man sieht sich nicht so sehr. Also sieht man auch nicht, was man nicht sehen will. Einen Pickel auf der Nase zum Beispiel. Und man wird auch weniger gesehen. Man kann also davon ausgehen, dass das Gegenüber das nicht sieht, von dem man nicht will, dass es gesehen wird. Genau, abermals der Pickel auf der Nase. Zum Beispiel. Stattdessen muss man ahnen, man kann durch den fahlen Schimmer hindurch seiner Phantasie freien Lauf lassen. Und schon ist auch die durchschnittlichste Frau eine Filmdiva vor dem Herrn. Und der langweiligste Mann weist plötzlich doch eine gewisse markante Männlichkeit auf, wo vorher nur ein noch nicht ganz ausgewachsener Teenager-Bart-Flaum die Oberlippe verunstaltet hat.

Wirklich wichtig aber kann der Einsatz von Kerzen beim Sex sein. Aus den eben genannten Gründen. Da sieht man sie nicht mehr, die Speckröllchen, die einen noch am gleichen Nachmittag im gleißenden Neonlicht einer Umkleidekabine eines Shoppingtempels zur Verzweiflung und nahe daran, das Date, für das man sich noch das richtige Outfit besorgen wollte, abzusagen, gebracht haben. Und dann spielt nicht nur der Pickel auf der Nase auf einmal keine Rolle mehr, auch jener am Hintern ist einem wurscht. Oder jene vielen kleinen in der sogenannten Bikinizone, weil mal wieder der ultimative Trick, sich unten rum ganz pickelfrei zu rasieren, eine Internetente war. Es stören keine nicht durchtrainierten Bäuche und keine blasse Winterhaut, Besenreiser sind vergessen und Schwangerschaftsstreifen waren nie da, stattdessen legt sich ein warmer Schatten so über den weiblichen Körper, dass er Rundungen aufzeigt, die man einfach nur mehr sexy finden kann, und der Mann zeigt Muskeln, wo sie sie noch nie vorher auch nur erahnt hatte. Ja, Kerzen sind super.

Und Kerzen sind gefährlich. Denn wenn man sich in ihrem Licht so richtig toll findet, kann es schon mal rund gehen. Und schneller als man denkt fliegen die blöden Wachsstengel vom Nachttisch übers Bett und verteilen ihren Saft, wo sonst nur jener des Mannes landen sollte. Und Wachsflecken, das kann jede Hausfrau bestätigen, sind eine Plage, die muss man sofort und vor allem richtig behandeln, das Wachs mit einer Küchenrolle aufsaugen, so lange es noch heiß ist, nein, da kann man wirklich keine Rücksicht darauf nehmen, wie heiß der links liegen gelassene Sexualpartner ist.

Aber man kann sich ja auch vorbereiten. Einfach mal in Erwägung ziehen, die Kerzen ganz bewusst ins Liebesspiel mit einzubauen. Meingott, haben es nicht bereits Dutzende Filme vorgemacht? Eben. Und dann zieht man halt nicht die sündhaft teure Seidenbettwäsche auf, sondern eine, die vielleicht nicht ganz so neu ist. Denn: Bei Kerzenschein erscheint auch diese plötzlich ganz anders, man sieht nicht, wie verwaschen und abgeschlafen sie schon ist.

Und schon geht’s los.

Euer Adam

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