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260 – Der Sex auf Papier

29. Dezember 2014

1 Kommentar

  • Sex

Liebe Frauen,

seit die Menschen die Schrift beherrschen, gibt es erotische Literatur.

Genau, Schweinskram.

Aber den Schweinskram würde es ja nicht geben, wenn wir ihn nicht liebten. Und ob es Schweinskram ist, der so genannt werden sollte oder nicht, das obliegt allein dem Leser. Schweinskram kann super sein. Schweinskram kann Literatur sein. Schweinskram kann sogar hohe Kunst sein. Oder eben nicht. Und wenn nicht … ist es auch ok, wenn es den Zweck erfüllt, den es erfüllen sollte. Und der ist meistens: Geil machen.

Nicht erst seit den berühmt-berüchtigten Shades of Grey fällt mir auf, dass Erotik in Buchform ein vor allem weibliches Publikum anzusprechen scheint (im Gegensatz zur visuell umgesetzten 260 - der Sex auf Papier | Adam sprichtErotik für Männer in Filmchen der eindeutigen Art). Gut, auch ich schreibe über Schweinskram und seit Jahren beginne ich, wie Ihr wisst, meine Texte mit „Liebe Frauen“. Dabei weiß ich aber, dass sehr wohl auch Männer meine Sachen lesen.Auch wenn sie es nicht zugeben. Daraus ergibt sich bei mir der Gedanke: Lesen auch Männer die eindeutig auf ein weibliche Leserschaft abgestimmte Erotikliteratur? Wie viele Männer haben die Shades gelesen? Oder wenigstens gekauft? Oder von ihrer Freundin heimlich ausgeborgt? Wir werden es wohl nie erfahren. Auffallend aber ist, dass in der Erotikabteilung der Buchhandlungen nur mehr solche Bücher rumliegen. Dafür allerdings wesentlich offener als noch vor ein paar Jahren. Alle Cover sehen gleich aus. Alle Inhalte sind recht ähnlich. Und alle sind von Frauen geschrieben. Weil Frauen gerne das lesen, was sich andere Frauen so denken. Und zusammenphantasieren. Ist das so? Geben Euch, liebe Frauen, andere Frauen das, was Ihr wollt? Und ist Euch bewusst, wie bei diesem Satz die Phantasie der Männer gerade mit ihnen durchgeht?

Oder ist es der Zugang zur Erotik respektive zum Sex, der einfach bei Männern ein anderer ist als bei Frauen? Wollen Frauen Erotik und Männer Porno?

Und da haben wir es ja, das alte Klischee, das wir doch alle aus den Schlafzimmern dieser Welt kennen: Frauen wollen kuscheln, Männer wollen ficken. Frauen wollen Vorspiel, Männer wollen ficken. Frauen wollen Zärtlichkeit, Männer wollen ficken. Frauen wollen Erotik, Männer … Genau.

Was soll ich sagen? Ja, so ist es?

Ja, so ist es.

Aber natürlich nicht immer.

Ich spreche jetzt nur für die Männer.

Ja, viele Männer, vielleicht die meisten Männer, suchen da eher den direkten Zugang, wenn es um Sex geht. Aber nicht alle. Aber nicht immer. Aber eben.

Und Ihr so? Seid Ihr auf das obengenannte Stereotyp zu reduzieren? Oder nervt es Euch auch hin und wieder, wenn es sich beim Romantikgeschwafel aufhält, bevor es endlich zur Sache geht? Literarisch jetzt. Oder auch in echt.

Wo bleibt er, der genuine, literarisch wertvolle, unterhaltsame, Männlein wie Weiblein gleichermaßen ansprechende Pornoroman? Oder gibt es darin zu viele Widersprüche, als dass das aufgehen könnte?

Euer Adam

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