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284 – Der FKKler

15. Juni 2015

1 Kommentar

  • Körper

Liebe Frauen,

es gibt wohl kaum etwas Angenehmeres, als nackig in der freien Natur zu sein.

Natürlich nur, wenn sich das Wetter dementsprechend verhält.

Aber dann … frische Luft an der nackten Haut, eine leichte Brise ums Gehänge, ach, darauf hat so manche Körperstelle über ganze Jahreszeiten hinweg gewartet, und nun endlich ist es soweit, endlich, endlich.

Problem? Wo tun. Wer ist denn heute noch so einfach mal draußen in der Natur, wo man tun und hängen lassen kann, was man will. Ohne dass wer vorbeikommen kann. Ohne dass sich wer gestört fühlen kann. Ohne dass man sich von wem anderen gestört fühlt. Aber egal, dafür gibt es ja die ausgewiesenen Plätze, FKK, wir leben schließlich im weltoffenen und liberalen und 284 - der FKKler | Adam sprichtfreizügigen und so weiter Europa, da ist geregelt, wo man nackt sein darf und wo nicht. Also ab ab ab an den FKK-Strand, wo sie alle nackt rumrennen, Männlein und Weiblein, niemand stört es, niemand stört sich, wir sind alle Anhänger der Freikörperkultur, weg mit den Klamotten, wer braucht denn die?

Irgendwie bin ich nicht wirklich Fan von solchen Nacktzusammenpferchungen. Wo die Nacktheit auf die Spitze getrieben wird. Ich muss nicht nackt sein, wenn ich mir mein Würschtl brat. Oder wenn ich Golf spiele. Gut, ich spiele nie Golf. Aber noch weniger möchte ich nackt meinen Schläger schwingen. Oder am Tenniscourt die Bälle schlagen. Und ich muss auch nicht mitten in der Öffentlichkeit nackt sein. Denn wenn ich nackt sein will, dann will ich es für mich machen. Wie ich so vieles für mich machen will. Ja, es ist ok, sich ein Buch zu schnappen und sich irgendwo hin zu setzen und zu lesen, vollkommen wurscht, ob wer das sieht oder nicht. Ich genieße es aber auch, auf meiner Terrasse zu sitzen und zu lesen und zu wissen, ich bin für mich allein und niemand schaut zu. Und dies gilt bereits, wenn ich noch bekleidet bin. Umso mehr, wenn ich es nicht bin. Aber das ist vielleicht auch nur meine Meinung, weil mein Hang zum Exhibitionismus dann doch weniger ausgeprägt ist, als gedacht.

Aber hat FKK was mit Exhibitionismus zu tun? Will man sich in ganzer Pracht zeigen, wenn man sich nackig macht in aller Öffentlichkeit? Eingefleischte Fleischherzeiger sagen natürlich: Neinneinnein. Ich sage: In gewissen Fällen sicher doch. Und ich denke an gewisse Herren. Und ich sehe sie daherschreiten mit stolzgeschwellter Brust. Seht mich an, haha. Stolz darauf, was sie haben. Dochdochdoch.

Und wer von Exhibitionismus spricht, der denkt natürlich auch an Voyeurismus, nicht? Zahlt man nicht den Preis des sich selber Herzeigens dafür, dass man ungestraft ein bisschen schauen darf? Dass Mann sich den Traum aller schlaflosen Nächte der Männlichkeit erfüllt: Umgeben von nackten Frauen, hurra. Nun ist die Frage: Ist es enttäuschend für den besagten Mann, wenn am FKK-Strand die Frauen nicht so aussehen wie in den feuchten Träumen der Pornoindustrie? Oder geht es eben gerade darum: Zu sehen, was es wirklich zu sehen gibt, echte Menschen, nicht perfekte, denn das ist es doch, was einen den ganzen lieben langen Winter am meisten interessiert hat, nämlich wie die Hübsche von der Wohnung gegenüber wohl ausschauen mag. Wie weit das Rückentattoo der Kassiererin im Supermarkt wohl reicht. Und die eine, die Kellnerin in der Stammkneipe, ob deren Brüste wohl echt sind?

Und bei all diesen plötzlich und auf einen Schlag erfüllten Wünschen könnte es sogar dem einen oder anderen Mann so gehen, wie man sich das nur bei Teenagern vorstellt: Ja, der Körper spielt seine eigenen Spielchen und reagiert, wenn das Gehirn ihm sagt, dass ihm was gefällt.

Und dann sitzt er da, der sonnenverbrannte FKKler im Schatten, und das Tuch liegt züchtig über der Leibesmitte, und darunter zuckt es ab und an, da könnte ein Mensch mit allzu viel Phantasie denken, es handelt sich um einen Nachkommen des Alien-Monsters. Aber nein, es ist etwas Wohlbekanntes, was da Lebenszeichen von sich gibt. Und irgendwann wird der gute Mann seine sieben Sachen und Gemächt einpacken und nach Hause fahren oder sich aufs zum FKK-Strand zugehörige Klo zurückziehen, um in Erinnerung an Sonne, Luft und nackte Körper schwelgend sich genüsslich einen runterzuhobeln.

Euer Adam

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1 Kommentar zu "284 – Der FKKler"

  • Nacktheit ist etwas Normales und wenn alle nackt sind nichts Besonderes, so wie in der Sauna. So wie Adam war ich noch nie in einem Club um mich auszuziehen. Ich mache mich aber, wenn möglich, gerne am Strand nackig, weil ich ständig ins Wasser gehe und mit Badehose habe ich den ganzen Tag einen nassen Sack.

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