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315 – Die Vasektomie

18. Januar 2016

2 Kommentare

  • Liebe
  • Männer
  • Penis

Liebe Frauen,

habe ich letzte Woche doch versucht, eine Lanze zu brechen für jene Männer, die Vater werden wollen.

Habe ich doch verabsäumt, die nämliche Lanze für jene zu brechen, die keine Kinder haben wollen. Weil ich sie als Hinauszögerer beschrieben habe, die nichts anderes tun, als taktieren, um möglichst weder Verantwortung zu übernehmen, noch jemals zu einer Entscheidung kommen zu müssen. Was allerdings vielleicht auch ein wenig damit zusammenhängt, dass manche Männer ganz einfach entscheidungsschwach sind. Aber das zu beleuchten, nehme ich mir für ein anderes Mal vor.

Derweil stellt sich die Frage: Was könnt Ihr, liebe Frauen, mit so einem Mann machen, der sagt, dass er keine Kinder will? Wenn Ihr welche wollt: Wie letzte Woche bereits vorgeschlagen, ihn zu einer Entscheidung dafür zu drängen, Ihr ansonsten Euer Glück bei einem willigeren sucht. Was aber, wenn Ihr eben auch keine Kinder wollt? Weiterhin die Pille nehmen, bis Euch Euer Körper 315 - die Vasektomie | Adam sprichtdie Entscheidung abnimmt? Und den Mann lustig abspritzen lassen, als ob es ihn nichts anginge?

Früher war die Ehe ein Versprechen, beieinander zu bleiben. Ist natürlich längst nur mehr ein Stück Papier, das man auch recyceln kann, wenn man es will. Aber. Wenn Ihr, liebe Frauen, keine Kinder wollt, und Eure Männer mit Euch einer Meinung sind, dass auch sie keine Kinder wollen, dass Ihr aber zusammen bleiben wollt, kinderlos und glücklich, bis das der Tod Euch scheidet und so weiter, ob mit Unterschrift oder ohne, da muss ich mir schon als Mann die Frage stellen, warum nur Ihr die Verantwortung dafür tragen sollt, dass dieses so geplante und erwünschte Leben auch in Erfüllung geht. Und ohne auf sämtliche Wirkungen und Nebenwirkungen der Pille eingehen zu wollen, und die mit doch einem gewissen Risiko behaftete Möglichkeit der Kondombenutzung ausklammernd, ist es doch eine rechte Zumutung, dass nur ein Teil der Partnerschaft dafür massive Eingriffe in den Hormonhaushalt auf sich nehmen soll. Während der Mann doch auch was dazu beitragen kann. Und zwar wesentlich sicherer, wesentlich billiger (auf die Jahre berechnet) und wesentlich weniger den Körper schädigend. Ja, der Mann kann sich sterilisieren lassen. Vasektomie.

Hunde werden kastriert, wenn ihre Menschen ihnen den Nachwuchs verwehren wollen. Menschen, die sich freien Willens gegen Kinder entscheiden, lassen sich aber dann doch lieber ein Hintertürl offen, oder wie versteh ich das? Weil es so endgültig ist.

Ja, eine Vasektomie ist endgülitg. Aber wäre diese eine Entscheidung, die man zu zweit trifft, nämlich wie man sein Leben zu zweit, und nicht zu dritt, verbringen will, nicht auch eine endgültige?

Und wäre die Entscheidung, die man für sich alleine trifft, denn das bleibt sie, egal mit wem zusammen man sie trifft, nicht auch eine endgültige?

Warum fällt es den Männern so schwer, nicht zu zu labern, sondern zu handeln? Nicht nur zu sagen, sie wollen keine Kinder, sondern dafür zu sorgen, dass es so ist. Und damit auch noch der Partnerin einen Gefallen tun, indem sie die Last der Verantwortung und der Chemie von ihren Schultern nehmen. Und warum wird diese endgültge Entscheidung den Männer, die keine Kinder haben, auch von der Gesellschaft im Grunde nicht gegönnt? Ein Mann, der schon ein paar Kinder gezeuggt hat, ja, der hat seine Pflicht an der Menschheit getan, der darf sich sterilisieren lassen. Aber einer, der vielleicht einen Baum gepflanzt, ein Buch geschrieben und ein Haus gebaut, aber noch kein Kind produziert hat, nein, der muss sich das schön brav offen lassen. Da gibt es noch was zu tun. Und dem wird dann auch gerne die Entscheidungsfähigkeit über sein Leben abgesprochen: Du weißt ja nicht, was noch kommt. Nein, weiß er nicht. Na und? Wir wissen nie, was noch kommt, wenn wir Entscheidungen treffen. Welche auch immer. Und eine Entscheidung für das eine, heißt auch immer eine Entscheidung gegen das andere treffen. Das ist das Leben. Das ist okay.

Deshalb werfe ich ganz klar und bewusst das Wort Vasektomie in den Korb Eurer Möglichkeiten, liebe Frauen, wenn es um die gemeinsame Planung der gemeinsamen Zukunft geht. Ja, Ihr dürft Euren Mann fragen, ob er dazu bereit ist, Verantwortung zu übernehmen.

Und wenn er dann kommt, das sei ja eine Operation und ein Eingriff und blablabla: Es dauert eine Stunde, das Unangenehmste an der Prozedur ist die Spritze für die Lokalanästhesie einmal links, einmal rechts, aber Sekunden später ist nichts mehr zu spüren. Dass da ein Urologe (oder eine Urologin) an den Eiern rumtut, ist wahrlich nicht schlimm (und nein, es ist noch wahrlicher nicht erotisch oder so). Dann geht man nach Hause und hat eine gute Ausrede, sich den Rest des Tages nicht vom Sofa zu bewegen. Schmerzen gibt es nur sehr geringe, dicke Eier gibt es wahrscheinlich, aber auch die vergehen nach ein paar Tagen. Das war’s. Noch ein paar Wochen abwarten, während der Zeit so oft wie möglich die Gelegenheit zum Abspritzen suchen und finden, Spermien zählen lassen, gut ist. Keine sonstigen Nebenwirkungen, da es sich nicht um eine Kastration handelt, die Eier bleiben drin, keine Veränderung des Hormonhaushalts. Da macht Ihr wesentlich Schlimmeres durch, liebe Frauen, wenn Ihr ein Kind zur Welt bringen müsst. Gewollt oder nicht.

Euer Adam

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2 Kommentare zu "315 – Die Vasektomie"

    • Liebe Penisnase,
      leider ist dir ein kleiner Fehler passiert: Du wolltest sicher den Artikel “295 – Der Sex mit Nazi” kommentieren, zumindest hätte dein Kommentar da einen Zusammenhang mit dem Inhalt. Außer natürlich, du wolltest nicht “VaterLANDSverräter”, sondern “VaterSCHAFTSverräter” schreiben, dann war es nur ein kleiner Vertipper, das kann ja mal vorkommen.
      Alles Liebe
      P.S.: “Penisnase” ist wahrscheinlich der lustigste Nickname, der mir jemals untergekommen ist, ich habe herzlich lachen müssen, vielen Dank dafür.

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