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402 – Die Dankbarkeit

17. September 2017

1 Kommentar

  • Liebe
  • Männer

Liebe Frauen,

dankt uns nicht.

Danke.

Männer lernen ja dann doch im Laufe der Zeit. Unter anderem lernen sie, dass sie, so sie in einer Beziehung sind, auch Teil des Haushalts sind. Und dass sie also auch Teile des Haushalts übernehmen müssen. Sollen. Dürfen. Dass sie also auch kochen, putzen, Blumen gießen, den Hund ausführen, den Müll runterbringen und die Wäsche machen müssen. Sollen. Dürfen.

Und weil Eure Männer, liebe Frauen, zu den besonders lehrsamen Exemplaren zählen und sich dementsprechend einbringen und halbe-halbe gelebte Realität ist, seid ihr natürlich sehr dankbar. Vor allem, weil Ihr ja seht, mit welchen Neandertalern Eure besten Freundinnen gesegnet sind. Euer Mann holt sich selbst sein Bier. Und bietet Euch sogar eines an. Na also. Was sagt man da? Richtig: Danke.

402 - die Dankbarkeit | Adam sprichtBitte.

Und ich sage: Hört auf damit, Euch zu bedanken.

Warum?

Weil Eurer ständiger Dank Ausdruck dafür ist, dass das, was der Mann da leistet, nichts Selbstverständliches ist. „Danke, dass du heute gekocht hast“, trägt das „… auch mal, wo doch sonst immer ich in der Küche steh“ in sich. Und wenn der männliche Beitrag zum Haushalt nichts Selbstverständliches ist, wenn es also etwas ist, dessen Besonderheit durch Dankbarkeit hervorgehoben werden muss, dann ist ja klar, was normal ist: Dass Ihr, liebe Frauen, es tut.

Und wenn Ihr jetzt sagt: Ja, aber wenn ich nicht Danke sage, bestärke ich mein persönliches Versuchskaninchen ja nicht positiv (und wer so gut staubsaugt, hat sich auch seinen blow job verdient), und dann wird er baldigst das Interesse an jeglicher Mithilfe verlieren. Dann sage ich: Sag ich ja die ganze Zeit. Weil der Mann denkt, er muss belohnt werden für das, was er ohne Belohnung aber sowas von nicht machen würde.

Deswegen wiederhole ich es: Hört auf, Eurem Mann zu danken, wenn er etwas tut. Schimpft ihn, wenn er es nicht tut. Denn, ich mein, hallo?

Liebe Männer, die Ihr mitlest: Und nun seid dankbar.

Nein, nicht mir, ich haue Euch ja nur mal wieder gehörig in die Pfanne. Seid Euren Frauen dankbar, die all das selbstverständlich tun, was Ihr als so besonders erachtet, wenn Ihr Euch mal dazu herablasst, es auch zu tun. Wenn Ihr „helft“. Zeigt Euren Frauen, dass Ihr wisst, wie herausragend es ist, dass sie, obwohl sie emanzipierte, selbstbewusste Frauen sind, die ihr eigenes Leben leben, auch noch den Haushalt schupfen. Helft ihnen nicht dabei. Denn in „ich helfe, wo ich kann“, steckt „… dir bei jenen Aufgaben, die eigentlich deine sind“ und noch viel mehr: „… also sei gefälligst dankbar (und den blowjob krieg ich auch).“ Also: Hört auf, Euren Frauen zu „helfen“, das ist verfickt nochmal Eure Aufgabe.

Euer Adam

P.S.: Und das hat jetzt nichts damit zu tun, dass man in einer Beziehung gewisse Vereinbarungen trifft, wer was übernimmt, denn zufälligerweise sind es dann doch meistens die Frauen, die in diesen Vereinbarungen kochen, putzen, waschen …

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1 Kommentar zu "402 – Die Dankbarkeit"

  • Solche Kommentare sind von Mietern üblich. Wir haben ein Haus auf 1100 qm Grundstück. Meine Frau hat sich nicht bedankt als ich in den letzen Tagen mehrere Bäume gefällt und zerkleinert habe und ich habe mich nicht für den Flammkuchen bedankt, den sie mir eben gemacht hat. Ich kann nicht kochen, weil ich es als Junge nicht durfte und als Ehemann nie brauchte. Wir haben noch die alte Arbeitsteilung und bedanken uns nicht für Selbstverständlichkeiten.

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