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343 – Der Geruchstest

1. August 2016

4 Kommentare

  • Männer

Liebe Frauen,

was ist Euch von der EM in Frankreich in Erinnerung geblieben?

Fußball? Gar nichts.

Ronaldo ist so schön, dass er wirkt wie künstlich.

Ach ja, richtig, Jogi Löw riecht an seinem Finger, nachdem er ihn in die Hose gesteckt hat, wäh, Männer, echt.

Eben, Männer, echt.

343 - der Geruchstest | Adam sprichtDas ist es, worauf ich hinauswollte, danke. Jogi Löw steckt sich den Finger in die Hose, einmal vorne, einmal hinten, zieht ihn wieder raus und riecht daran. Und die Welt schaut zu. Und die Welt verbreitet es. Und die Welt mockiert sich.

Gut, ja, er hätte sich vielleicht denken können, dass auf einer Pressekonferenz der eine oder andere fleißige Reporter seine Kamera schon laufen lässt. Aber daran hat er nicht gedacht. Weil er an etwas anderes gedacht hat. Und wenn man das mal hinterfragt, finde ich, ist es gar nicht so sehr wäh, wie alle tun. Denn es geht darum, dass Herrn Löw aller Wahrscheinlichkeit nach etwas gestört hat. In seiner Hose. Etwas, das ihn zum Gedanken gebracht hat: Hm, das, was mich da in der Arschritze juckt, das könnte unter Umständen von unangenehmem Geruch sein. Hunde können sich zwar selber am Hintern beschnüffeln, Menschen nur äußerst selten. Dafür können wir unsere Finger einsetzen. Und nachfühlen. Zum Beispiel ob das, was da ist, Schweiß ist. Feucht? Dann ist es möglicherwiese Schweiß. Und Schweiß ist peinlich. Weil stinkt. Ist dann ja auch anderen Menschen unangenehm. Wirkt wie nicht gewaschen. Dabei schwitzen auch frisch gewaschene Menschen. Aber das ist ein anderes Thema. Das Thema jetzt ist: Jogi Löw hatte vor allem seine Mitmenschen im Sinn. Er wollte kontrollieren, ob er eh nicht als störend empfunden wird, weil sich nach einem langen und anstrengenden und warmen Tag Schweiß in seiner Arschritze gesammelt hat. Das muss er wissen. Nicht um seinetwillen, nein, um aller anderen Willen. Das ist wichtig. Er ist ein mitfühlender Mensch. Er tut alles, dass andere sich wohl fühlen. Ja, da steckt er sich sogar den Finger in den Arsch. Was er ja so eh nicht gemacht hat. Nur ein wenig. Und vorne rum. Hätte er nämlich mittels Finger eine Geruchsquelle entdeckt, welche Herr Löw anderen nicht antun könnte, hätte er dementsprechend reagieren können. Die Pressekonferenz abbrechen, aufs Klo rennen, sich den Arsch auswischen, waschen, deodorisieren. Und vornerum. Herr Löw ist ein höflicher, ja umsichtiger Mensch, der stets nur das Wohlergehen aller anderen bedenkt.

Also bitte, lasst mir den Herrn Löw in Frieden.

Und alle anderen Männer, die sich in aller Öffentlichkeit mit der Hand in die Hose fahren. Sie tun es alle alle alle wirklich und wahrhaftig ausschließlich nur um Euretwillen. Weil sie Euch nicht unangenehm sein wollen.

Unbedacht der Tatsache, dass sie es durch dieses Tun erst werden.

Euer Adam

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4 Kommentare zu "343 – Der Geruchstest"

  • Fußball oftmals zum Gähnen, weil vor lauter Taktikzwängen das Spiel völlig erstarrt war.
    Ronaldo ist ein fantastischer Spieler, aber ein eitler Pfau und Lackaffe, und die “Django-schießt-beidhändig-Nummer” vor Freistößen geht mir extrem auf den Geist, ebenso, dass er viel zu oft an der Seitenlinie entlang getrabt ist und darauf gewartet hat, dass ihm der Ball auf die Füße fällt.
    Außerdem hat Lukas Podolski die Schnüffel-Aktion auf der PK mal direkt relativiert. Jogi Löw hatte vor allem seine Mitmenschen im Sinn? Hätte mich doch sehr gewundert, wenn ihm in der Situation irgendwer an der Pofurche oder an den Eiern hätte schnüffeln wollen.

    • der Geruch verbreitet sich ja von der Poritze und den Eiern ausgehend durch den ganzen Raum. Und alle denken sich: Puh, der müffelt aber. Nur er kriegt nichts mit. Man kennt das ja mit Mundgeruch. Peinlich. Dochdoch, ich bestehe darauf, es ging um seine Nächstenliebe bei der Aktion …

      • Sehr freundlich von Jogi, so um unser olfaktorisches Wohl besorgt zu sein. Und hat er nicht außerdem als Markenbotschafter einer Männer-Kosmetikmarke mehr oder weniger die Pflicht, seinen Mitmenschen stets halbwegs angenehm duftend gegenüberzutreten? Wäre recht unangenehm, hätte eines der Produkte auf voller Linie versagt!

        • wahrscheinlich war es sogar Werbung: nach Anwendung der besagten Männerkosmetikprodukte kann der sich durch die Poritze schrubben und dran riechen, und trotzdem fällt er nicht ob der Wahrnehmung des eigenen Poritzengeruchs einfach tot um.

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