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485 – Das dritte Geschlecht

21. April 2019

2 Kommentare

  • Körper

Liebe Frauen,

seid Ihr wirklich alle liebe Frauen, wenn ich Euch so anspreche?

Oder sind auch ein paar weniger liebe darunter?

Und sind auch ein paar darunter, die zwar ganz ganz lieb sind, aber sowas von gar nicht Frau?

Weil sie Männer sind?

Was frage ich, ich weiß ja, dass Ihr, liebe Männer, mitlest. Egal ob Ihr nun lieb seid oder nicht.

Männer und Frauen

Als ich mich vor Jahren angeschickt habe, ein paar Artikel zum Thema „was sich Frauen nicht zu fragen und Männer nicht zu sagen trauen“ zu schreiben, war mein Anliegen vollkommen klar: den Frauen die Männer ein wenig zu erklären. Soweit ich dazu imstande war. Und damit vielleicht auch die heimlich mitlesenden Männer dazu zu bewegen, sich den einen oder anderen Gedanken über sich selbst zu machen. Oder auch einfach nur mal wen zum Lachen zu bringen. Mann und Frau. Oder nicht ganz so einfach nur mal wem ein wenig Prickeln in Hirn und Hose zu verursachen. Ebenfalls Mann und Frau. Und was ich damit im Grunde immer mitgemeint habe, war: Heterosexuelle Frauen, heterosexuelle Männer. Und was ich noch mitgedacht habe: Frauen und Männer, die sich als solche in ihrem bei der Geburt zugewiesenen Geschlecht definieren. Das nennt man heutzutage Cis-Frauen und Cis-Männer. Hat man damals noch gar nicht genannt. Oder ich nicht.

485 - Das dritte Geschlecht | Adam sprichtDamit klammere ich natürlich sehr viele Menschen aus.

Die Heten und die Homos

Frauen, die nicht auf Männer stehen, die keine Beziehung mit ihnen haben wollen, die auch keinen Sex mit ihnen haben wollen, lesbische Frauen also, wird es wahrscheinlich etwas weniger interessieren, was ich so über die Männer daherfasele.

Männer, die auf Männer stehen, die mit ihnen in die Kiste und ins Leben treten wollen, schwule Männer also, fühlen sich vielleicht nicht so sehr angesprochen, wo ich doch jedes Mal Euch, liebe Frauen, direkt anspreche. Obwohl es sie vielleicht schon interessieren könnte. Nicht dass ich Ihnen unglaublich neue Dinge über sich erzählen könnte, aber der Gedanke, Gedanken anzustoßen, hat ja nicht unbedingt immer mit dem Verhältnis zwischen Mann und Frau zu tun, sondern eher zwischen Mensch und Mensch. Weswegen ich nun den vorherigen Absatz revidiere: Auch lesbische Frauen könnten das eine oder andere auf ihre Situation ummünzen.

Müssen sie aber nicht. Ich bin mir sicher, es gibt ähnlich Seiten wie meine, die in der Hinsicht ansprechender sind, ohne dass man jedes Mal gedanklich umgeschlechten muss.

Das dritte Geschlecht

Schlechter Übergang zum dritten Geschlecht: à propos umgeschlechten. Es gibt, wie vorhin angedeutet, ja nicht nur Männer und Frauen, die sich als Männer und Frauen fühlen und in einem ebensolchen Körper stecken, sondern auch Männer und Frauen, die sich wie Männer und Frauen fühlen, obwohl sie im gegenteiligen Körper stecken. Aber es gibt eben auch jene Menschen, die weder Mann noch Frau sind. Nicht-binäre Personen. Inter-Personen. Und sie habe ich nun am schmählichsten vernachlässigt.

Nein, das dritte Geschlecht ist keine Mode, kein trend, kein Schrei nach Aufmerksamkeit. Es ist eine Tatsache, die gottseidank endlich auch mal ein wenig gesehen wird. Sehr wenig. Aber es ist der Anfang. Hoffentlich. Davon, dass sich bald keine Menschen mehr vorschreiben lassen müssen, wie zu fühlen haben. Wer sie zu sein haben.

Und weil ich dieser Meinung bin, möchte ich hiermit sagen, dass es mir leidtut, dass ich Euch, liebe nicht-binären Menschen, bisher ignoriert habe.

Ich werde wahrscheinlich auch weiterhin als heterosexueller Cis-Mann vor allem heterosexuelle Frauen ansprechen. Nicht weil mir alle anderen nicht wichtig wären. Sondern schlicht und einfach, weil ich nur über das Schreiben kann (oder zu schreiben versuche), was ich halbwegs kenne.

Und selbst da tu ich mir manchmal schwer.

Euer Adam

P.S.: Ich weiß, dass die Illustration eine Trans-Person darstellt. Ich bin für jeden Input, wie ich eine Inter-Person in meinem Illustrations-Stil darstellen kann, sehr dankbar.

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2 Kommentare zu "485 – Das dritte Geschlecht"

  • Ich bin ein Mann. Wenn ich mich wie eine Frau fühlen würde, mich so kleide usw.
    Wen hat das zu interessieren? Geht niemand etwas an. Auch nicht ob ich schwul bin oder bi! Oder gar keinen Sex habe.
    Niemand soll seine sexuelle Orientierung an die große Glocke hängen

    • Niemand MUSS seine sexuelle Orientierung an die große Glocke hängen. Aber um die Anerkennung zu bekommen, sein und tun zu dürfen, was man will (wie du ja schreibst), scheint es manchmal notwendig zu sein, dass einige Menschen es sehr wohl tun, damit alle anderen mitbekommen, dass es das gibt und dass es normal ist.
      Übrigens: Die Geschlechtsidentität (was ich bin) hat nichts direkt mit der sexuellen Orientierung (worauf ich steh) zu tun.

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