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519 – Die Rechthaber

15. Dezember 2019

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  • Männer

Liebe Frauen,

ich hab’s Euch doch gesagt.

Was?

Alles. Immer. Egal, was Ihr mit den Männern erlebt, am Ende steh ich da und sage: Ich hab’s Euch doch gesagt. Ja, ich habe Euch sogar gewarnt. Aber habt Ihr auf mich gehört? Nein, habt Ihr nicht. Ihr habt Euch trotzdem auf sie eingelassen. Auf uns. Und das ist gut so.

Sieger und Sieger

Es ist wichtig, dass Ihr nicht auf mich hört. Und damit meine ich: auf uns. Auf Männer. Eure. Egal, was sie mal wieder von sich geben und besser wissen und mansplainen, denn im Grunde ihres Herzens geht es eben nicht darum, dass Ihr Euch nach dem richtet, was sie Euch an Weisheiten zuteilwerden lassen, sondern dass sie am Ende recht behalten. Und das zeigt sich wesentlich deutlicher dadurch, dass sie sagen können: Ich hab’s dir ja gesagt, als dadurch, dass Ihr einfach tut, was sie meinen, dass Ihr tun sollt. Da wirkt dieser Satz einfach nicht mehr. Ja, vielleicht in der Variante: Siehst du, gut dass du auf mich gehört hast. Aber naja. Besser: Siehst du, hättest du mal auf mich gehört. Viel eindrucksvoller. Und in Gedanken streckt der Mann die Fäuste gen Himmel und schreit: Sieger.

Davon abgesehen ist es auch deswegen wichtig, dass Ihr nicht auf uns hört, weil wir eben doch nicht immer recht haben.

Was?, rufen die mitlesenden Männer.

Jaja, sage ich. Nicht einmal Schwanzträger sind allwissend. Würdet Ihr also auf uns hören, würdet Ihr ziemlich viel Scheiße bauen. Und dann müssten wir sagen: Ups, das hatte ich mir irgendwie anders vorgestellt, Tutleid.

Und Siegerinnen

Im Vergleich zu den ach so gerne von ihren vielen Fehlratschlägen ablenkenden Männern, indem sie auf ihre paar Zufallstreffer (mit dem oben erwähnten Satz) hinweisen, tun das Frauen doch recht selten. Was den Eindruck erwecken könnte, dass sie nie recht haben. Eine besonders unter Männern beliebte Interpretation. Aber aus zuverlässiger Quelle weiß ich, dass das nicht so ist. Denn, wie so oft, seid Ihr schlauer. Ihr lasst uns die Freude, auch mal recht zu haben, denn Ihr wisst, wie selten diese Freude ist. Und Ihr wisst auch, dass wir Männer vielleicht simpel gestrickte, doch dafür nicht minder paradoxe Wesen sind. Denn interessanterweise hören Männer nicht auf, Dinge besser wissen zu wollen, wenn sie bemerken, dass sie das nicht tun. Im Gegenteil, sie machen weiter, sie wissen noch viel mehr noch viel besser. Und halten damit auch nicht hinterm Berg. Schließlich sind Männer Kämpfer und geben nicht so schnell auf.

Wenn sie aber das Gefühl haben, es ist bei Euch angekommen, wie unglaublich allwissend sie sind, vergeht mit ein wenig Glück ein wenig dieses Bedürfnis, ständig mit ihrem Erfahrungsschatz und Deduktionsvermögen anzugeben. Und Ihr habt Eure Ruhe.

Euer Adam

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