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474 – Der Sex in der Langzeitbeziehung

3. Februar 2019

3 Kommentare

  • Liebe
  • Sex

Liebe Frauen,

seid Ihr single oder in einer Beziehung?

Wenn Ihr in einer Beziehung seid: Wie lange?

Wenn es mehr als zwei Jahre sind (oder vier oder sechs oder …): Habt Ihr noch so oft Sex wie am Anfang?

Wahrscheinlich nicht.

474 - Der Sex in einer Langzeitbeziehung | Adam sprichtDie schwindende Libido

Liebe junge Frauen, die Ihr noch nicht die Erfahrung einer langjährigen Beziehung gemacht habt: Lest nicht weiter, sonst könnte Euch die Lust auf was Langfristiges vergehen. Denn es ist ganz einfach so: Je länger man zusammen ist, desto weniger oft hat man Sex. So im Durchschnitt. Die ersten paar Monate, das erste halbe Jahr vögelt man sich noch zu jeder Tages- und Nachtzeit, egal wo man gerade ist, die Seele aus dem Leib. Und man ist sich ganz ganz ganz ganz sicher, das wird auch immer so sein. Wird es nicht. Ab etwa einem halben Jahr wird’s weniger.

Natürlich haben wir super reflektierten Großstadtmenschen, oder die wir uns dafür halten, auch gleich die wichtigen und richtigen Erklärungen parat: Der Alltag, der Stress, das Fernsehen, die Handys, das Internet, die Arbeit, die Luftverschmutzung, das Essen … Ja, stimmt vielleicht auch alles. Ist es aber im Grunde nur periphär. Vor allem sind nämlich wir selber es. Unsere Hormone sind schuld. Denn die sind es, die dazu führen, dass wir anfangs dauergeil sind. Und dann eben dass es uns reicht, wenn wir gemütlichen Wochenendsex haben. Oder Monatsendesex. Oder … Eben. Selber schuld. Und da können wir jetzt auch nicht wirklich was machen.

Wir müssen auch nicht wirklich was machen. Alle Umfragen zu dem Thema ergeben: Sex ist irgendwann ganz einfach nicht mehr so wichtig, wie wir das am Anfang von Beziehungen denken. Und fühlen. Natürlich machen wir trotzdem was. Weil wir ja selbstoptimierende Performer sind und es nicht auf uns sitzen lassen wollen, dass wir weniger Sex haben. Dann stempeln wir uns auf einmal als krank ab. Oder unsere Partner. Frigide. Gelangweilt. Schaut sich woanders um. Pillen werden geschluckt und Seminare besucht und Tipps und Tricks im Internet gesucht, wie man das liebe Liebesleben auch nach Jahren noch aufrechterhalten kann. Wie man sich selbst dazu überredet, ja, überlistet, doch noch Sex haben zu wollen. Um sich nicht eingestehen zu müssen, dass man aber sowas von voll ablost.

Die Wichtigkeit der Häufigkeit

Und weil die Forscher auch nur Menschen sind und sich denken: Das kann doch nicht sein, dass wir ganz einfach keine Lust mehr haben, haben sie sich was überlegt, wie sie beweisen können, dass Sex doch ganz ganz ganz ganz wichtig ist. Sie haben einen ganz komplizierten Versuchsaufbau erdacht, der messen soll, welches „Bauchgefühl“ man dem Partner oder der Partnerin gegenüber hat. Und Hurra, es hat geklappt, sie haben herausgefunden, dass Paare, die halbwegs regelmäßig Sex miteinander haben (und zwar bis zu einmal in der Woche), ein positiveres Bauchgefühl dem anderen gegenüber haben als jene, die es weniger oft tun.

Und schon haben wir ein neues Ziel: Einmal in der Woche rein und raus, sonst ist es aus.

Doch nun frage ich mich: Warum hat da niemand danach gefragt, worum es denn eigentlich beim Sex geht?

In den ersten Wochen und Monaten geht es um die schnelle und intensive Lustbefriedigung und darum, diesen einen neuen Menschen im Leben so schnell und vollständig wie möglich in sich aufzunehmen. Körperlich. Später hat man das geschafft. Sonst wär man nicht mehr zusammen. Und all das, was man sich in diesen ersten Monaten aufgebaut hat, reicht für die Zukunft. In der es um etwas anderes geht. Um Nähe zum Beispiel, um Zugehörigkeit, Zusammenhalt, Vertrauen … Das kann sich alles über Sex ausdrücken. Muss es aber nicht. Und vielleicht – ich sage wirklich nur vielleicht vielleicht vielleicht, liebe Forscherinnen und Forscher, – ist es ja so, dass das bessere gegenseitige Bauchgefühl füreinander zu mehr Sex in der Langzeitbeziehung führt, und nicht umgekehrt?

Und vielleicht – vielleicht vielleicht vielleicht – haben auch jene langjährigen Paare, die öfter Sex miteinander haben, ein anderes Bauchgefühl, weil sie sich sagen können, dass sie nicht zu den langweiligen und abgestumpften anderen gehören, bei denen sich nichts mehr tut. Doch dann hat das Bauchgefühl nichts mit dem Partner zu tun, sondern mit den Erwartungen der Gesellschaft.

Und die möchte ich eigentlich nicht in mein Bett lassen. Und schon gar nicht, wenn ich mit der Frau, die ich liebe, Sex hab.

Euer Adam

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3 Kommentare zu "474 – Der Sex in der Langzeitbeziehung"

  • Dazu muss der alte macho was schreiben.
    Im Alter lassen Kraft, Geist, Libido und Potenz nach. Das ist so und lässt sich nicht ändern. Dass man den Abbau von Kraft und Geist durch Training verlangsamen kann, ist jedem klar. Ich behaupte, dass man auch den Abbau von Libido und Potenz durch Training verlangsamen kann.
    Dazu ein Auszug aus einem Bericht im Stern: „Fest steht auch: Je häufiger wir Sex haben, desto mehr Testosteron haben wir im Blut; je mehr wir unter Stress stehen, desto weniger.“
    Nicht nur das Alter spielt beim Sex eine Rolle. Das „Spielzeug“ ist auch nicht mehr neu. Deshalb sollte man nicht immer auf das große Menue warten und sich drauf stürzen. So ein kleiner spontaner Imbiss zwischendurch ist doch auch schön.

      • Jetzt bin ich auf diesen Artikel gestoßen: 349 – Die Dusche zu zweit.
        Die Antworten der Frauen waren wirklich interessant. Deshalb zum Thema.
        Wir hatten kürzlich hintereinander geduscht und uns dann gegenseitig den Rücken eingecremt. Auch jeweils etwas tiefer. Da die Folge bei mir sichtbar war habe ich gefragt: Wollen wir den so stehen lassen? Natürlich nicht.
        Wir hatten zwar nur 5 Schritte ins Bett, aber es musste halt mal wieder im Bad sein. Das meine ich mit dem kleinen Imbiss zwischendurch.
        Wer jetzt meint ich hätte meine Frau überfallen dem will ich verraten, dass sie doppelt so schnell war wie ich!

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