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141 – Der Busenblick

17. September 2012

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  • Körper
  • Liebe
  • Männer

Liebe Frauen,

ja, da geht er, cool, lässig, die Arme weit im Rhythmus seines Gangs schwingend, unbeirrt, sicher, die Augen hinter den verspiegelten Gläsern der Piloten-Sonnebrille nach vor gerichtet, in die Zukunft, die seine ist, die ihm niemand streitig macht, denn er weiß, was er will.

Moment, da hat sich jetzt ein Fehler eingeschlichen. Und zwar? Genau: Wie kann man wissen, ob er so schön starr in die Zukunft blickt, wenn seine Augen hinter einer Sonnebrille verschwinden? Eben, kann man nicht. Und es ist auch ganz anders. Denn deshalb trägt er sie ja, diese Brille, um zu verstecken, dass seine Augen mal hierhin, mal dorthin wandern, überall hin, außer nach vorn, nur sein Gesicht bewegt sich nicht, denn er will ja nicht, dass man sieht, dass er woanders hinsieht. Und wohin? Ihr habt es erraten: Den Frauen in den Ausschnitt, auf den Busen, den Vorbau, das 141 - der Busenblick | Adam sprichtHolz vor der Hütte. Wahlweise auch auf Hintern oder Beine. Oder alles, was halt so zu sehen ist, besonders wenn’s warm draußen ist und die Frauen auch etwas mehr zeigen, als ihnen im Winter möglich ist. Ja, da labt er sich, der lässige Mann, an diesen Anblicken, versteckt.

Na so ein Arsch, höre ich Euch rufen, der Spanner, der Wichser, glaubt der, wir Frauen tun das nur, damit er sich satt- und geilsehen kann?

Nein, das glaubt er nicht, deshalb versteckt er ja, wohin er blickt, er weiß, dass es nicht besonders gut ankommen würde, schöbe er ganz offen seine Stielaugen in die tiefen Brust- und/oder Arschsspalten der weiblichen Welt.

Noch schlimmer, sagt Ihr jetzt, ein Perverser, der wahrscheinlich in Sonnenstudios heimlich Kameras montiert und auf Klos Löcher in die Wände bohrt, um zuschauen zu können.

Nein, auch das nicht, denn er weiß, dass in Sonnenstudios und Klos die Intimsphäre gewahrt werden muss, er ist ja kein Prolo, er ist einfach nur ein Mann, ein ganz normaler, einer wie allen anderen auch.

Dann soll er nicht so rumspannen, der Freak, hat sicher nicht mal eine Freundin, so ein Loser, echt.

Doch, hat er wahrscheinlich sogar.

Aha, da haben wir’s ja, aber dann doch mit anderen Frauen rummachen.

Wer redet denn hier von rummachen? Er schaut bloß.

Weil er mit seiner Freundin nicht zufrieden ist.

Doch ist er.

Warum schaut er sich dann andere an?

Warum nicht?

Bah, ist ja so typisch Mann, echt, und du, Adam, du unterstützt ihn natürlich darin, dass er sich einfach so fremde Titten anschaut und Hintern und so, ist ja mal wieder klar.

Na schön, ja, das tu ich. Und? Und jetzt kommt die große Moralkeule oder wie man das nennt, passt nur mal auf, Achtung, jetzt: Wie findet Ihr Brad Pitt, George Clooney, McDreamy, keine Ahnung, all die schönen Männer, die man tagaus, tagein sieht, die gut gebauten, die muskulösen, die hübschen, die feschen, die smarten, die charmanten, die, bei deren Anblick man ganz kurz mal seufzen muss, alle müssen seufzen, die Frauen, weil sie sie ach so toll finden, die Männer, weil sie doch nie so wie die sein werden.

Und? Liebt Ihr Eure Männer trotzdem? Würdet Ihr trotzdem nicht fremdgehen? Würdet Ihr trotzdem sogar einen Brad Pitt, George Clooney, McDreamy oder wen auch immer durchaus von der Bettkante stoßen, weil Ihr ja wisst, was Ihr habt, und weil Ihr ja mögt, was Ihr habt, ja, weil Ihr ja liebt, was Ihr habt, und im Grunde, trotz ausgiebigen Seufzens, sehr zufrieden seid mit dem, was Ihr habt? So, dann meckert mal nicht rum, denn bei den Männern ist es nicht anders, wenn sie sich fremde Ausschnitte anschauen.

Ja, aber Brad Pitt und George Clooney, die sind ja außer Reichweite, nicht real, Fiktion, aber Ihr Männer, Ihr schaut Euch echte Frauen an, die auf der Straße einem entgegenkommen.

Umso schlimmer, denn Ihr habt es viel leichter, den fiktiven Schönlingen dieser Welt zu entsagen. Wir Männer aber, ja, wir sehen uns all das an, was es so gibt, finden es gut, schön, toll, und trotzdem: Wir bleiben bei dem, was wir haben, weil wir es haben wollen, weil wir nichts anderes haben wollen, als das, was wir haben, und wir entscheiden uns beim Anblick jedes weiteren Busens und Hinterns und Beines erneut dazu, diese nicht haben zu wollen.

Euer Adam

P.S.: Jajaja, ist ja gut, ich weiß, dass Männer nicht alle so supertoll sind und durchaus auch rumvögeln, wenn sich die Gelegenheit ergibt, aber Frauen sind auch nicht immer alle treu. Und meine These ist: Die untreuen Männer sind gar nicht die, die schauen, denn die müssen nicht schauen, die nehmen.

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0 Kommentare zu "141 – Der Busenblick"

  • Hm? Bisher dachte ich immer, es sei ein Kompliment, wenn Männer gucken. Aber vielleicht liege ich da ja völlig falsch. 🙂

    Du hast eine sehr interessante Seite. Gefällt mir ausgesprochen gut.

  • Im Spaß hat meine Frau im Lokal gelästert, ich hätte nach anderen Frauen gesehen.
    Da beugt sich eine alte Frau zu ihr und sagt:
    Sind Sie froh, dass er noch guckt!

        • Glückwunsch zum Freibrief 😉 Aber das Gucken ist doch eher etwas, das sich bis ins hohe Alter zieht? Ist ja schon richtig Klischee, so ein alter Mann, der einer jungen Frau in den Ausschnitt stiert.

          • Wer nicht mehr guckt ist wirklich arm dran.
            Ich gucke natürlich nicht nur nach Titten und Arsch. Noch nie. Ich sehe alles mit einem Blick. Ein sportlicher Gang imponiert mir mehr als mit Stöckelschuhen von einem Bein aufs andere wackeln. Auch ein paar Kilo mehr können auf Turnschuhen erotisch sein.
            Wenn eine Frau durch die Gegend stolziert “ich bin die Schönste”, dann sehe ich in eine andere Richtung.

            Auch wenn ein Mann eine sortliche Figur hat gucke ich mal hin. So wie ich mir alle schönen Dinge ansehe, z. B. Autos.

            • uh, Vergleich Auto und Frau, da höre ich schon die Schreie … Aber ungeachtet dessen gebe ich dir natürlich recht: Schönes wahrnehmen ist wichtig. Und dazu zählen schöne Menschen. Welche Menschen man warum auch immer schön findet. Dazu zählen aber auch schöne Dinge. Und Natur. Und Momente. Und …

          • Bevor jetzt Schreie kommen, will ich das mit dem Auto erläutern:
            Auf einem Parkplatz hatte ich mir einen Mini-Cooper angesehen, weil er eine besondere Lakierung hatte und rechts 2 Türen, links 1 Tür.
            Ein Mann kam und wollte mir seinen Porsche vorführen, wahrscheinlich verkaufen. Ich habe ihm gesagt, dass das mit Autos so ist wie mit Frauen. Man sieht sie sich an, will sie aber nicht haben.
            Das habe ich meiner Frau erzählt, aber ergänzt:
            Höchstens mal eine Probefahrt machen.

            • Ich weiß, welches Auto du meinst, und das schau ich mir auch sehr gerne an, und zwar mit dem eindeutigen Hintergedanken, so eins mal zu besitzen. Allerdings habe ich derzeit gar kein Auto. Und selbst wenn, ein Auto könnte auch nichts dagegen haben, wenn ich mir ein zweites anschaffe, denn auch wenn solche Filme wie Cars gibt und ich weiß, dass manche Menschen mit ihren Autos reden (vor allem schimpfen, wenn sie nicht tun, wie sie sollen), gestatte ich meinen fahrbaren Untersätzen keine Gefühle.

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