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185 – Die SMS

22. Juli 2013

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  • Liebe
  • Singles

Liebe Frauen,

ich liebe SMS.

Wirklich, ich finde, die SMS ist eine des besten Erfindungen, die ich erleben durfte. Bisher, wer weiß, was noch kommt. Aber die SMS ist super. Und Email, Email auch, super. Meine liebste Kommunikationsart. Lange vor telefonieren. Telefonieren, ganz ehrlich, find ich blöd. Ja, man hört die Stimme des anderen, des Gesprächspartners, und natürlich kann vieles allein durch Tonfall und Lautstärke und Tempo transportiert werden, was rein schriftlich verloren geht, aber Telefonieren ist weder Fisch noch Fleisch. Man hört zwar, wer spricht, man sieht aber nicht, wer spricht. Man bekommt durch das Ohr den Eindruck vermittelt, da ist wer sehr nah, doch es stimmt einfach nicht. Und man weiß nicht, ob der jetzt grad am Klo sitzt oder die Zeitung liest oder Tour de France schaut oder sich tatsächlich voll auf das Gespräch, das er gerade führt, konzentriert. Und das ist verwirrend. Damit komme ich nicht klar.

185 - die SMS | Adam sprichtKlarer finde ich deshalb die schriftliche Form. Email. SMS. WhatsApp. Da wird mir nicht vorgegaukelt, dass mehr Nähe da ist, als da ist, weil sie ist nicht da, weil der Gesprächspartner nicht da ist. Ha. Und jeder weiß, woran er ist. Und es kann mir egal sein, ob der oder die andere gerade kackt. Oder keine Lust hat, mir zu antworten. Weil dann kommt halt keine Antwort. Weil wenn ich kacke, dann lese ich keine SMS. Oder wenn ich auf der Vespa sitz oder arbeite. Ja, sowas tu ich auch hin und wieder. Oder Email: Nein, ich erwarte nicht, dass jeder Mensch zu jeder Zeit seine Emails abruft. Tu ich ja auch nicht. Warum sollte ich auch? Eben. Ich würde niemals mein Handy so einstellen, dass es piepst, wenn ich eine Email krieg. Bin doch nicht blöd. Es gibt Zeiten, Momente, da will ich wissen, ob wer was von mir wissen will, dann ruf ich die Mails ab. Und dann kann ich immer noch entscheiden, ob ich antworte oder nicht. Ob gleich oder später. Es fällt die Verpflichtung weg, sofort und unmittelbar da zu sein. Ich kann auch abwarten, bis der nächste Berg bei der Tour de France bezwungen ist. Oder der Arsch gewischt.

Und da ich das so sehe, gehe ich auch davon aus, dass andere zumindest die Möglichkeit haben, es so zu sehen. Also hat Email und SMS einen weiteren Vorteil: Ich habe nicht das Gefühl, jemanden zu stören. Beim Telefon schon. Weil es klingelt laut, egal wo man ist. Und aus irgendeinem Grund gibt es unglaublich viele Menschen, die sich Handys kaufen, die man nicht abdrehen kann. Oder auf lautlos stellen. Zumindest erkläre ich es mir so, dass immer und überall Handys klingeln. Und die Menschen sich also immer genötigt fühlen, ranzugehen. Ich nicht. Mein Handy ist auch mal stumm.

Aber SMS und Email bieten noch weitere Vorteile: Man kann sich ein wenig Gedanken über das machen, was man sagen will. Schreiben will. Über die Formulierung, die Wortwahl. Und ob ein übers Telefon nicht vermittelbares Smiley angefügt werden soll oder lieber nicht. Und da ich ein Mann des geschriebenen Wortes bin … Eben.

Aber bei all diesen Vorzügen der schnell (SMS) oder auch ausführlicher (Email) geschriebenen Kommunikation darf man deren einzigen Nachteil nie außer Acht lassen: Wenn es wirklich darauf ankommt, sind die Missverständnisse, die zwischen den Leerzeichen lauern, vorprogrammiert. Denn manchmal wird ein Smiley nicht als Hinweis auf den ironischen Gehalt des Textes verstanden. Oder das Wort, über das man sich am längsten Gedanken gemacht hat, rutsch dermaßen in die falsche Röhre, dass am anderen Ende der kabellosen Leitung jemand zu ersticken droht, obwohl man es doch gar nicht so gemeint hat.

Deshalb gilt: Wichtiges nur direkt bereden. Wenn man sich dabei in die Augen sehen kann. Oder auch den Blick vermeiden, wenn man es denn so will. Und wenn alles gut läuft, hat man die Möglichkeit, nicht nur ein Kusssmiley zu schicken, sondern den Kuss auch zu geben. Und zu empfangen. Und noch so viel mehr.

Euer Adam

P.S.: Ist es eigentlich wirklich DIE SMS? Es ist doch DER Short Message Service, oder nicht? Also auch der SMS. Bitte dies im Titel auszubessern, danke.

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