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250 – Die Zeit für die Lust

20. Oktober 2014

0 Kommentare

  • Liebe
  • Sex

Liebe Frauen,

ach ja, ach ja, wer kennt es nicht, das hübsche alte Klischee, dass in einer langjährigen Beziehung irgendwann immer weniger im Bett abgeht?

Eben. Am Anfang, da ist man noch ständig überall übereinander hergefallen, hemmungslos, merhmals am Tag, und es war vollkommen egal, ob anderes darunter gelitten hat. Da hat man sich halt mal fickfrei genommen, man hat der besten Freundin den Mädelsabend abgesagt, man hat seine sozialen Kontakte auf null runtergefahren, weil es Besseres zu tun gab. Nämlich Sex.

Und man ist glücklich und zufrieden.

250 - die Zeit für die Lust | Adam sprichtBis man eines schönen blauen Tages aufwacht und mal nachrechnet und draufkommt, dass das letzte Mal Sex so lange zurückliegt, dass man bereits mehr als beide Hände braucht, um die Tage zu zählen. Oder dass man nicht einmal mehr in Tagen, sondern bereits in Wochen rechnet. Und man fragt sich: Warum? Es ist doch alles gut. Man liebt sich, man findet einander nach wie vor attraktiv und sexy und geil und alles. Und man will ja miteinander Sex haben, man will es ja, wirklich, ehrich, ja. Aber man tut es nicht.Weil irgendwie, ich weiß auch nicht, irgendwie ist die Lust auf der Strecke geblieben, weil … Weil der Alltag einen eingeholt hat. Weil fickfrei nehmen geht nicht mehr, irgendwelche Bekannten will man auch mal wieder treffen, und die beste Freundin, die will man ja sehen. Und dann bleibt das Wochenende, aber da muss man ja einkaufen gehen, man muss den Haushalt führen, man muss noch was erledigen, man ist müde, man will entspannen … Und man denkt sich: Das gibt es doch nicht, früher, am Anfang, da ging das doch auch alles, da hatten wir einfach Sex, da kam die Lust einfach spontan, sie kam und wir kamen, hurra. Das muss doch auch jetzt klappen. Dass sie kommt. Und wir. Die Lust, spontan, herrgott.

Die Lust würde ja gerne kommen, spontan, aber wann soll sie das denn bitteschön tun? Ihr müsst der Lust auch die Gelegenheit geben, spontan zu kommen. Die Zeit der Verliebtheit geht vorbei und dann werden andere Dinge wichtiger. Oder zumindest auch wichtig. Und wäre ich die Lust, ich hätte auch keine Lust spontan bei irgendwem vorbeizuschauen, wenn ich weiß, ich kann nur fünf Minuten bleiben und mit den Gedanken hängt der eh ganz woanders rum.

Mit anderen Worten: Gebt der Lust die Chance, spontan zu kommen, gebt ihr Zeit, gebt ihr Raum, nehmt Euch einen Tag oder auch nur einen Abend in der Woche frei, das muss doch möglich sein, in der Ihr Euch nichts vornehmt, nichts.

Und ich wiederhole: Nichts. Denn wenn Ihr jetzt denkt, Ihr nehmt Euch vor, an diesem freien Abend Sex zu haben, dann ist wieder nix mit spontan. Und dann ist wieder nur Druck und Stress und erfüllen, weil man es sich ja in den Kalender eingetragen hat und dann … Zieht man es vielleicht durch, aber ist es das, was wir wollen? Ist es das, was uns das Gefühl gibt, wenigstens ein wenig von dieser Spontaneität der ersten Monate wiederzuentdecken? Nein.

Denn spontan geht eben nur spontan. Also noch einmal: Nichts tun. Sich nichts vornehmen. Keine geplante Spontaneität. Und wenn Ihr dann oft genug tatsächlich nur rumgesessen habt und nichts getan habt, Euch gelangweilt habt, nicht ferngesehen habt, nicht einmal Sex gehabt habt, ja, dann kann es sich die Lust wieder mal überlegen, auch bei Euch auf ein kleines Stelldichein vorbeizuschauen.

Euer Adam

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0 Kommentare zu "250 – Die Zeit für die Lust"

  • Hallo Adam,
    Die Menschen sind doch alle unterschiedlich. Nicht nur außen, sondern auch in ihren Gefühlen. Wenn mehrere Menschen zusammen leben, muss man sich arrangieren. Das ist am Arbeitsplatz so erforderlich wie im Sportverein und erst recht in der Partnerschaft.
    Kaum wird es vorkommen, dass mehrere Leute zur gleichen Zeit des gleiche unternehmen wollen.
    Wenn eine Frau sagt, sie hätte Lust auf einen Spaziergang oder auf ein Abendessen außerhalb oder oder oder, dann kann es sein, dass du sagst: eine großartige Idee. Da das aber überraschend kommt, wird es nicht oft vorkommen. Es kann auch sein, du hast jetzt/heute gar keine Lust dazu hast. Solltest du aber kurz begründen.
    Aber zwischen einem klaren JA und einem klaren NEIN ist viel Platz. Wenn du sagst, so richtige Lust hast du gerade nicht dazu, dann kann die Frau sagen: Na gut, dann lassen wir´s. Dann werdet ihr nicht viel unternehmen.
    Die Frau (oder wer den Vorschlag gemacht hat) kann auch sagen: Komm gib dir einen Ruck, es tut nicht weh und es schadet uns nicht. Dann werdet ihr oft aktiv sein.
    Und das gilt besonders für den Sex.
    Wenn die Frau sagt: Ich habe Lust, komm wir gehen mal ins Bett, dann kann das ablaufen wie oben beschrieben.
    Deshalb schlage ich jedem vor: Wer Aktivitäten vorschlägt, sollte sich durchsetzen – im positiven Sinn – und der Andere sollte sich anpassen, wenn möglich.

    Wenn deine Frau Sex mit dir will, dann hat sie schon vorher das Kopfkino laufen gelassen und ist heiß. Für dich ist das überraschend. Wahrscheinlich wird deine Frau dich reiten, und zwar so lange bis sie genug hat. Denn wegen der Überraschung und weil du passiv unten liegst wirst du lange durchhalten. Wenn ihr gut abgestimmt seid, wird ihr letzter Orgasmus und dein erster zusammen fallen. Aber deiner wird dann gewaltig sein und ihr seid gemeinsam schlapp.

    • grundsätzlich gebe ich dir eh recht. Nur steckt für mich im Begriff “sich anpassen” die Gefahr, nicht mehr auf sich zu schauen. Ich möchte es deswegen mal so umschreiben: Man sollte dazu bereit sein, sich auch mal überreden zu lassen.

      • Hallo Adam,
        so streng hatte ich das mit dem “sich anpassen” nicht gemeint. Ich hatte ja auch ergänzt “wenn möglich”. Ganz oben hatte ich geschrieben “arrangieren”.
        Gestern wollte meine Frau auf einen Weihnachtsmarkt. Ich hatte zwar wenig Lust, bin aber mit ihr gegangen. So meine ich das.
        Wenn ich ihr gesagt hätte, dass ich wenig Lust habe und sie hätte gesagt “dann lassen wir`s”, dann wären wir zuhause geblieben. Wäre nicht gut.

        • wäre aber vielleicht doch gut geworden. Hätte ja auch zu einem gemütlichen Abend zuhause führen können. Oder was auch immer. Versteh mich nicht falsch, ich sage nicht, dass man immer blockieren soll, nur weil man mal faul ist, aber es ist auch ok, mal faul sein zu wollen und sich nicht überreden zu lassen. Oder man kann sich auch als anscheinend aktiver Part überreden lassen. Wenn man aber die Erfahrung gemacht hat – so wie du in deinem Beispiel – dass was Besseres dabei rauskommt, wenn man sich öfter überreden lässt, dann nur zu.

          • Hallo Adam,
            natürlich kann es AUCH so sein wie du schreibst. Wir waren nach 2,5 Std. Weihnachtsmarkt, auf dem wir auch Bekannte getroffen haben, den restl. Tag zuhause. Also noch 7 Stunden.
            Meine Frau und ich sind beide fit. Ich bin sicher, dass das an unserem GEMEINSAMEN Verfahren liegt.
            Ich hatte das auch im Hinblick auf den Sex geschrieben. Man kann sich doch auch dazu “überreden” lassen. Denn wann haben beide zur gleichen Zeit Lust? Es tut doch nicht weh. Und wie gesagt, wenn die Frau den Anfang macht, dann ist sie heiß und es gibt eine tolle Nummer.

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