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400 – Die Hitze der Nacht

3. September 2017

6 Kommentare

  • Sex

Liebe Frauen,

gebt mit Euren Schweiß, oh ja, ich stehe drauf.

Zwei menschliche Körper, ineinander verschlungen, Arme, Beine, Rücken und Bäuche und Brüste und Ärsche und ein Penis, eine Vagina. Würde man von außen drauf schauen, man könnte kaum erkennen, wem welcher Teil gehört. Aber es ist egal und wir schauen nicht von außen drauf, nein, wir sind mittendrin, wir sind Teil dieses gordischen Knotens, den man nicht einmal durch Zerschlagen lösen kann. Und wir wollen ihn ja auch nicht lösen, sondern immer fester ziehen. Und Haut gleitet an Haut, schweißnass. Denn es ist heiß, sehr heiß. Wir sind heiß, sehr heiß. Uns ist heiß, sehr heiß. Tiefe Nacht und doch noch fast dreißig Grad, schwül und windstill und die Bettlaken klamm von der Feuchte, die in der Luft liegt.

400 - die Hitze der Nacht | Adam sprichtUnd ich denk mir …. Ja, nein, ich weiß ja nicht.

Klar, wir wollen uns doch alle in tropischen Gefilden, vielleicht ja in schmucken Strandhäuschen das Hirn aus dem Schädel vögeln, aber ich hab’s ja nicht so mit der Hitze. Alles über fünfundzwanzig Grad im Schatten führt dazu, dass mir das Hirn schmilzt und aus den Ohren rinnt. Und in diesen Momenten offenbart sich mir der Satz, das Hirn sei das größte Sexualorgan, am deutlichsten: Wenn zwischen meinen Ohren nur mehr Apfelmus ist, fällt es mir irgendwie sehr schwer, sexuelle Gefühle wahrzunehmen.

Natürlich, das weiß ich auch, das größte sexuelle Organ ist jenes, das man als erstes ausschalten muss, wenn man einfach nur geilen Geschlechtsverkehr haben will, denn da geht es um Körper und so, um Fühlen, sich gehen Lassen, sich Hingeben, jaja. Nur dass mein Körper bei solchen Temperaturen auch nicht so recht will. Da mach ich in mehrfacher Hinsicht einfach nur schlapp. Schon als Kind, so erinnere ich mich, habe ich so manchen Tag mit einem Eisbeutel auf dem Kopf im Schatten liegend verbracht, weil mich der eine oder andere Sonnenstich oder auch Hitzeschlag erwischt hat. Und kübelnd denkt man auch als Erwachsener nicht an Sex. Oder auch nicht kübelnd. Wenn es zu heiß ist, ist es zu heiß. Da kann ich weder schwer essen, noch Sport betreiben, noch mich sonstwie körperlich betätigen. Und ich will es nicht einmal. Ich will nur liegen und meine Ruhe haben. Und allein der Gedanke daran, da ein kleines Rein- und Rausspiel zu vollziehen, treibt mir den Schweiß auf die Stirn und in die Arschritze.

Und apropos Schweiß in der Arschritze: Das kommt vielleicht ganz gut in schwülstigen Hollywoodschmonzetten, wenn sich das Mondlicht in verschwitzten Körpern, die sich aneinander räkeln, spiegelt, ich muss es nicht haben. Denn es ist ja dann doch nicht nur der Nacken oder die Brust oder die schön geformte Hinterbacke, die dermaßen glänzt, nein, mir rinnt der Schweiß auch dorthin, wo ich ihn am wenigsten gebrauchen kann. Und das schmatzt ja dann auch. Und auch wenn ich kein Problem mit den Körperflüssigkeiten des Menschen, mit dem ich mich verlustieren möchte, habe, so ist mir im Zweifelsfall Vaginalflüssigkeit lieber als Schweiß. Ist ja auch nicht ganz so schmackhaft beim Ablecken von Brüsten. Nur so als Beispiel.

Deswegen, liebe Frauen, ist der Sommer schön und gut, aber nur weil es heiße Jahreszeit heißt, heißt das noch nicht, das mich das anheizt. Ich produziere lieber dann Körperwärme, wenn ich nicht schon mehr als genug davon habe. Also bleibt mir weg mit Euren Klischeevorstellungen von heißen Nächten an schwülen Tagen, besorgt mir lieber eine kalte Dusche. Die man ja dann zu zweit genießen könnte, um derart abgekühlt vielleicht ganz neue Wege zu bestreiten. Und dann flutscht es nicht wegen dem übermäßigem Schweiß, sondern weil man sich nicht abgetrocknet hat. Oder in einem plötzlich aus heiterem Himmel losbrechenden Sommerregen, ja das vielleicht schon …

Euer Adam

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6 Kommentare zu "400 – Die Hitze der Nacht"

  • Was soll ich sagen? Ich lebe in Süditalien… Seit Anfang Juni dieses Jahres Temperaturen zwischen 30 und 36 Grad mit Spitzen um 47 (siebenundvierzig!!!) Mitte Juli…. heute erstmals seit Mobaten unter 30 Grad. Ich will frieren, Wollpullis, Glühwein, Sex im kuscheligen Bett oder wahlweise vor dem Kamin!!! Oder überhaupt mal wieder Sex…. (nächtlicher Sex auf dem Sandstrand oder im salzigen Meer ist auch nicht so romantisch wie er sich anhört. Da gibts Sand, Seeigel, Quallen, Taucher….) Da fragt man sich wie das Klischee der kinderreichen italienischen Familien zustande gekommen ist.

    • Um Himmels Willen, wie hält man monatelang solche Temperaturen aus? Für mich ist alles ab 25 °C wie Höllenqualen und reine Folter!
      Ich hole schon im April für nachts die dünnste Decke raus, die ich finden kann. Mein Mann hingegen mag Hitze, der vergräbt sich selbst bei 28 Grad zu später Nacht noch unter der normalen Decke bis an die Ohren.
      In diesem Sommer hatten wir aus meiner Sicht Glück, nur ein paar Phasen mit mehreren richtig heißen Tagen bis zu 36 Grad. An denen wurde Stephan, wollte er kuscheln, nur noch angeknurrt “fass mich nicht an.”

  • Man lebt abstinent! Und schwitzt… oder hat gut funktionierende Klimaanlagen… und jetzt rate mal welches Italiens geburtenstärkste Monate sind…. Genau! Juli, August und vor allem September. Neun Monate nach den kältesten Monaten des Jahres! 🙂

    • Das kann ich mir lebhaft vorstellen. Wobei ich in den hitzereichsten Monaten Juli/August garantiert nicht hochschwanger sein möchte. Ich lebe ja schon abstinent, wenn sich hier eine Hitzewelle nur über ein paar Tage oder eine Woche breit macht. Da fällt schon abendliches Kuscheln auf dem Sofa aus, weil ich mir vorkomme, als hätte ich seit einer Woche keine Dusche gesehen. Möchte ehrlich nicht mit dir tauschen.

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