172 – Der Rammler
22. April 2013
2 Kommentare
- Männer
- Sex
Liebe Frauen,
als Rammler bezeichnet man das männliche Tier in der Familie der Hasen und Kaninchen. Und was tun sie, die Rammler?
Sie rammeln.
Habt Ihr schonmal gesehen, wie ein Kaninchenmännchen das Kaninchenweibchen rammelt? Romantik ist anders. Da wird vorher ein wenig rumgehoppelt rund um das Weibchen, dabei stößt der Rammler Brummgeräusche aus, bis sich schließlich das Weibchen mehr oder weniger freiwillig flach mit dem Bauch auf den Boden legt, der Rammler besteigt es und rammelt. Was man dabei sieht, ist ein sich hektisch ein paar Millimieter hin- und herbewegendes Hinterteil eines Kaninchens. Für ein paar Sekunden. Reicht, danke, auf Wiedersehen. Meistens leckt sich der Rammler anschließend den Penis. Schadenswiedergutmachung oder so. Und nun fragt Ihr Euch sehr zurecht, was denn das mit menschlichen Männchen zu tun hat, denn Ihr denkt Euch, ebenfalls sehr zurecht, dass ich mal wieder nur etwas länger aushole, um dann eine ultimative Wahrheit über das Paarungsverhalten von Männern preiszugeben. Eben.
Der menschliche Rammler leckt sich wahrscheinlich nachher nicht den Penis, hoppelt auch vorher nicht rum, aber währenddessen vollführt er dem Kaninchen recht ähnliche Bewegungsmuster. Sprich: Sehr schnelle, sehr kleine Bewegungen, die ihn rasch zum Ziel führen: Abspritzen. (Der tierische Rammler muss übrigens aufgrund der Größe seines Genitals keine ausladenderen Bewegungen machen.) Dieses Verhalten kann man auch bei masturbierenden Männern beobachten: Schnell und effektiv, nicht lange rummachen, kuscheln und so, anpacken und zack zack zack, fertig.
Und dieses Muster wird auch gerne dann angewendet, wenn das betreffende Männchen von seiner Partnerin eingebläut bekommen hat, dass sie nicht so schnell kann. Ach so, stimmt, davon hat er mal was gehört, Vorspiel, nicht wahr? Jaja, kein Problem. Und dann? Dann reibt der Mann in ähnlichem Tempo an den Schamlippen, der Klitoris, den Brustwarzen rum, dass die Haut vielleicht rot und wund wird, erregend ist es aber nur bedingt. Für die Frau. Der Mann ist ja eh längst bereit und macht damit der Frau nur einen Gefallen, bis er endlich das darf, was er will: Rammeln.
Aber was erzähl ich Euch das, liebe Frauen, habt Ihr doch sicher alle schon die eine oder andere Erfahrung gemacht mit den Rammlern dieser Welt, die vielleicht ganz gute Sprinter geworden wären, aber absolut nicht nachvollziehen können, warum man um denlangen Weg ganz um Laufplatz rumlaufen sollte, schließlich kommt man dann nur da an, wo man weggelaufen ist, wähernd man anders viel schneller gewinnen kann.
Ich erzähle Euch trotzdem gerade vom Rammler, und zwar aus zwei Gründen:
1. Ist er zu schnell, seid Ihr zu nett. Oder: Sagt ihm, wenn er sich Zeit lassen soll, damit auch Ihr was davon habt. Und wenn er es dann besser macht, belohnt ihn durch Zuspruch, gerne etwa durch Stöhnen oder ähnliches, das versteht selbst der beschränkteste Mann.
2. Ist er zu schnell, verpasst er was. Oder: Manchmal muss man einen Mann zu seinem Glück zwingen. Denn der gemeine Rammler hat keine Ahnung, dass es auch anders geht. Und dass anders vielleicht viel besser ist. Dass er ja am Ende eh gewinnen wird, dass der Sieg aber viel schöner ist, wenn der Lauf länger war. Also: Gebietet ihm um seinetwillen Einhalt, legt eine Bremse ein, nehmt Euch Zeit und zeigt ihm, dass auch er sich Zeit nehmen will. Und oft wird allein dieses sich Zwingen des Mannes, die Spannung derart steigern, dass er umso geiler sein wird. Weil er ja eigentlich ganz anders will. Es ist wie Kinder und Schokolade: Je länger sie das vor ihnen liegende Stück nicht anrühren dürfen, desto mehr wollen sie es verschlingen.
Seid Schokolade, liebe Frauen.
Euer Adam
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Hier wird nur vom rammelnden Männchen gesprochen. Es kann aber vorkommen, dass eine Frau kurz vor dem Orgasmus mit dem Rammeln loslegt, bis bis sie ihn erreicht hat.
klar, jeder Mensch entdeckt – hoffentlich – im Lauf des Lebens jene Techniken, die ihm gut tun. Dieses grundsätzliche Gerammel der Männchen beinhaltet aber oft ein wenig Ignoranz gegenüber dem, was eine Frau vielleicht bräuchte, um überhaupt soweit zu kommen.