323 – Der Schwanzeinsatz
14. März 2016
6 Kommentare
- Penis
- Sex
Liebe Frauen,
Frauen hadern.
Oder?
Mit Gott und der Welt und mit sich und ihrem Körper. Mit ihren Schenkeln und Brüsten und Backen und Zehennägeln. Und mit ihren Männern, eh klar.
Und damit, dass Männer wie ich sie immer so pauschal als Heulsusen abtun.
Männer hingegen finden sich ab. Und ziehen weiter. Weil man eh nichts daran ändern kann. Zum Beispiel: Schwanz ist keine 25 Zentimeter lang? Dafür ist er ganz besonders schön. Schwanz ist nicht ganz besonders schön, sondern einfach nur ein Schwanz? Dafür kann er ganz gut damit umgehen.
Moment.
Dafür kann er ganz gut damit umgehen?
Ja, denn darauf kommt es an, nicht auf Größe und Gewicht und irgendwelche anderen Äußerlichkeiten, die rein subjektiv sind, und irgendwer findet immer irgendwas schön oder hässlich oder wurscht. Aber der richtige Umgang mit dem Teil, wissen, wie man das Ding einsetzen kann und einzusetzen hat, ja, darauf kommt es an, das ist es, was Frauen wirklich interessiert. Und unter Umständen glücklich macht.
Oder?
Eben.
Und das ist genau das, was Männer wirklich nicht hören wollen.
Denn daran könnten sie etwas ändern.
Wie gesagt: zu klein oder zu unschön? Kann man nichts machen. Zu ungeschickt? Kann man was machen. Muss man was machen. Druck. Denn ab sofort hat der arme arme Mann nicht mehr die Möglichkeit bei Herzeigen seiner Ausstattung zu sagen: Gene, die sind schuld, mein Vater, der hatte so einen Stummelmann, mein Großvater, dessen Piepmatz war auch schon dafür bekannt, dass er so faltig und verzogen ist. Weil jetzt die Frau sagen kann: Na und? Mach was draus. Und dann muss man ran. Dann muss man zeigen, dass man alle etwaigen Defizite hundertfach wiedergutmachen kann, weil man den Dreh raus hat, weil man mehr drauf hat als das alte Rein- und raus-Spiel, weil man Verzückung hervorrufen kann, wo frau sonst nur ein müdes Gähnen gezeigt hat.
Und dann ist der Mann schuld, wenn er es nicht schafft.
Er ganz allein.
Weil er sich nicht angestrengt hat.
Weil er keine Phantasie hat.
Weil er sich nicht informiert hat.
Weil er nicht geübt … Nein, das darf er natürlich nicht, würde ja bedeuten, dass …
Frage: Ist ein Mensch, der kein besonders guter Musiker ist, am Ende selber schuld? Oder gibt es einfach ein paar Untalentierte unter uns?
Was macht denn jetzt der Mann, der einfach kein Talent zum Sex hat?
Oder gibt es das nicht?
Oder ist das nur eine schwache Ausrede für … Ja, wofür? Weil von nicht wollen, kann keine Rede sein, das könnt Ihr mir glauben, liebe Frauen, alle Männer wollen großartige Liebhaber sein (und dies auch ab und an von Euch hören). Und doch sind es, vernehme ich es richtig, bei weitem nicht alle. Und nicht einmal die, die sich dafür halten. Aber eben auch nicht die, die wissen, dass sie es nicht sind, aber nicht wissen, wie sie es werden sollen wollen können.
Euer Adam
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Danke, vielen Dank! Endlich hat es ein Mann einmal ausgesprochen. Ob es grundsätzlich Untalentierte gibt, kann ich nicht beurteilen. Jedoch gibt es noch immer Männer, die glauben, sie sind an einem Pumpenschwengel festgewachsen. Und dann wird es für uns schwierig, denn das will sicher kein Mann hören.
“Pumpenschwengel” ist super!!!
Lieber Adam,
Ist dir schon mal eine untalentierte Frau begegnet? Eine, die sich still auf den Rücken legt? Eine, die sich keinen mm bewegt? Wo der Witz zutrifft:
Schatz, hab ich dir weh getan?
Sie: wieso?
Er: du hast dich bewegt.
Ob eine Frau (oder ein Mann) aktiv oder passiv beim Geschlechtsverkehr ist, hat nichts mit “Talent” zu tun. Es wird dir ja nicht in die Wiege gelegt, ob du mal “gut” oder “schlecht” im Bett sein wirst, in dem einen Fall: Glück gehabt, in dem andern: Tja, Pech. Ich finde grundsätzlich über “gut” oder “schlecht” oder “talentiert” in Bezug auf Sex zu verwenden ziemlich unangebracht.
Lieber Adam,
ich mag das Wort nirgend wo. Man kann auch das Fliesen legen üben.
Aber das Wort “Untalentierte” stammt von dir.
ja, ich habe das Wort benutzt, doch um es in der nächsten Zeile infrage zu stellen.