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412 – Das Heiraten

26. November 2017

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  • Liebe

Liebe Frauen,

Ihr wollt also heiraten.

Tatsächlich und wahrhaftig wollt Ihr allen Klischees recht geben und endlich endlich endlich lieber früher als später den Mann fürs Leben treffen und romantisch einen Ring an den Finger geschoben bekommen und glücklich bis an Euer Lebensende niemand anderem mehr auf den Knackarsch schauen. Oder in die Hose greifen. Oder die Wäsche waschen.

Gut so.

Bis auf das mit der Wäsche, darum kümmern können Männer sich schon auch noch selber. Oder das mit dem Knackarsch, ich meine, schauen. In die Hose greifen: Ja, das bleibt.

412 - das Heiraten | Adam sprichtEinige aufmerksame Leserinnen unter Euch werden sich jetzt denken: Moment, der hat doch irgendwann schon mal zum Thema Ehe geschrieben, und da war der aber sowas von dagegen … Und jetzt? Dafür?

Ja, dafür. Man kann ja auch mal seine Meinung ändern. Davon abgesehen habe ich nicht meine Meinung geändert. Nur erweitert. Denn ich habe ja jetzt nicht gesagt, dass Ihr das tun sollt. Ich habe nur gesagt, dass es gut ist, wenn Ihr das tun wollt. Und ich füge hinzu: Es ist auch gut, wenn die Männer das wollen. Die Betonung liegt auf wollen. Nicht jeder will. Dann soll er auch nicht wollen müssen. Geht eh nicht. Aber genau da liegt das Problem: Wir leben in einer Gesellschaft, die sich für derart offen hält, dass immer noch Ehe als heilig definiert wird. Und damit der Mensch entmündigt wird. Himmelherrgott, der muss sich nicht durch einen Schwur binden lassen, den er im Grunde absolut ganz und gar nicht zu leisten imstande ist. Weil er nicht in die Zukunft blicken kann. Niemand, ich sage es ganz klar und deutlich: Niemand kann jetzt versprechen, was er in fünf oder zehn oder zwanzig Jahren fühlen wird. Also ist das mit dem „bis dass der Tod Euch scheidet“ als absolut unumstößliches Versprechen schon mal der größte Blödsinn aller Zeiten.

Wenn wir es aber so formulieren, dass wir wollen – wir wollen, dass es bis ans Ende unserer Tage hält, – dann ist das ganz etwas anderes. Denn das können wir wirklich. Wollen. Mit jeder Faser unseres Körpers. Jetzt.

I will, sagen die Amis, bevor die Blütenblätter fliegen. Und die Europäer, die zu viel Ami-TV geschaut haben, sagen es auch, weil sie glauben, „ich will“ sei die adäquate Übersetzung. Aber während die Amis etwas über ihre Zukunft verkünden („ich werde“) so sagen die Europäer im Grunde das, was sie zu sagen imstande sind: Ich will jetzt, dass ich das noch sehr sehr lange wollen werde. Dass ich meine Meinung nie ändern werde. Genauso wenig wie du. Jetzt. Und was in zehn Jahren ist oder in zwanzig, das sehen wir dann. Okay?

Okay.

Euer Adam

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