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433 – Das Happy End

22. April 2018

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  • Liebe

Liebe Frauen,

Happy End, das muss schon sein, oder?

Dochdoch.

Da schleppen wir uns ins Kino, müde vom Alltag, suchen uns einen Film aus, von dem wir annehmen, dass wir ihn ohne einzuschlafen überstehen, der uns Freude macht, der uns Mut gibt, der uns Energie gibt, der genau das Richtige nach so einem langen Arbeitstag ist.

Oder wir gehen gar mit Euch ins Kino, liebe Frauen, auf ein Date.

Da wollen wir natürlich, dass wir das Kino verlassen, am besten unsere Hand in Eurer, ein Lächeln im Gesicht und ein Pumpern im Brustkorb.

Und das geht ausschließlich mit Happy End.

435 - das happy End | Adam sprichtStellt Euch das nur vor: Wir gehen ins Kino, Ihr und ich, und so das erste Mal ernsthaft, dass man sich denkt: Uh, jetzt gehen wir ins Kino, sitzen zwei Stunden nebeneinander im Dunkeln, uh. Und wir können uns sehr wohl daran erinnern, was das mal bedeutet hat, als wir noch Teenager waren, nämlich rumknutschen, was das Zeug hält. Oder auch rumfummeln. Und schwups verschwinden Hände in Hosen und der Film ist vollkommen wurscht.

Na gut, heutzutage sind wir erwachsen und sparen uns das Rumgefummel für zuhause auf, nach dem Kino. Aber so wie wir früher wohl eher keine schweren Themen fürs Petting ausgesucht haben, so wollen wir ja auch jetzt mit heiteren Gedanken das Kino verlassen. Denn sonst vergeht die Lust dann doch. So erwachsen können wir gar nicht sein, dass die Leinwandschwermut uns nicht beeinflussen würde.

Und hallo, so ein Date ist ja ein Versprechen, und zwar nicht nur auf Sex. Deswegen ist es wichtig, dass dieses Versprechen im Film eingelöst wird. Der Film nimmt uns sozusagen das Aussprechen des Versprechens ab. Im Film kriegen sie sich am Ende. Hurra. Das bedeutet doch … Richtig, auch wir haben eine Chance auf unser Happy End. Und das ist mehr als Sex. Immerhin reden wir hier über Hollywood, da ist die pure Lustbefriedigung maximal ein Zwischenschritt, eher aber sogar ein Fehltritt auf dem holprigen Weg ins Glück.

Doch während das Märchen noch mit dem schönen Satz „Und sie lebten glücklich und zufrieden bis an ihr Lebensende“ endet, endet das Happy End mit End.

Mit anderen Worten: Jetzt ist Schluss.

Was kommt nach dem Happy End?

Mit anderen Worten: Da kommt nichts mehr. Abspann und aus. Da haben die beiden Leinwandhelden geschmachtet und gelitten und getan und gemacht, und am Ende war’s das.

Und das ist dann doch irgendwie traurig, oder nicht? Dass die ihr Leben zu zweit nicht bekommen. Mist aber auch.

Oder bekommen sie es nicht, weil es unter Umständen gar zu langweilig würde? Weil sich das Happy des Endes als allzu kurzfristig herausstellen könnte? Weil es das Ende von happy ist? Weil es also lauten müsste: Happy, end?

Vielleicht könnte man es auch so schreiben: Happy and …

Oder: Happy Beginning.

Oder: Warum muss es selbst im hirnverbranntesten Actionstreifen immer und auf Teufel komm raus auch noch eine Liebesgeschichte geben? Ja, die Welt muss natürlich gerettet werden, klar, sonst kann es ja keine Fortsetzung geben, aber wenn es eine Fortsetzung gibt, findet die doch eh meistens ohne die unter Tränen und Schweiß und im Angesicht des Todes gewonnene Herzallerliebste des ersten Teils statt. Die Hard. Die Bourne-Filme. Selbst Rocky.

Also bleibt mir zuhause mit Euren Happy Endings, das mach ich mir dann schon lieber selbst.

Euer Adam

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