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443 – Die Lüge

1. Juli 2018

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  • Singles

Liebe Frauen,

wie oft habt Ihr schon Eure Männer angelogen, um zu bekommen, was Ihr wollt?

Lügt nicht.

Na also, geht doch.

Eben. Wir lügen. Ständig. Jeder. Irgendwelche lustigen Statistiken rechnen uns vor, wie oft wir täglich lügen. Gefühlt lügen wir öfter, als wir die Wahrheit sagen. Aber da sind wohl auch die vielen vielen Selbstlügen mit eingerechnet. Ich meine aber vor allem die echten Lügen. Die Lügen, die wir ganz bewusst auftischen. Weil wir wissen, dass wir mit der Wahrheit nicht weit kommen würden.

Die fade Wahrheit

Weil wir ja dann doch meistens vor allem eines sind: Durchschnitt. Und Durchschnitt ist langweilig. Durchschnitt lockt niemand aus seinem Loch hervor. Und dann stehen wir da und wollen wollen wollen aber sowas von unbedingt diese eine Frau kennenlernen … Na gut, wir wollen wollen wollen unbedingt mit dieser einen Frau noch in der gleichen Nacht ins Bett steigen. Oder sonst wo hin, wo man Sex haben kann, und dann finden wir – vielleicht sogar zurecht – dass wir nicht wirklich was zu bieten haben. Also bieten wir trotzdem. Dann sind wir ganz ganz wichtig in unserem Job, statt nur der hinterletzte Zuarbeiter. Und unser Job ist auch bei einer anderen Firma, einer nämlich, die man kennt. Oder noch besser: Wenn niemand sie kennt, dann können wir die Firma, in der wir so wichtig sind, ja auch gleich viel wichtiger machen. Weil sie natürlich in jenen Bereichen arbeitet, die zwar nicht bekannt sind, wo aber das wirkliche Geld zu scheffeln ist. 443 - die Lüge | Adam sprichtDann sind wir nicht Putzer bei einer Reinigungsfirma in Niedertupfingen, die auch ab und zu zum Zug kommt, um in einer Internetfirma den Keller auszuräumen, sondern wir sind zuständig fürs Cleaning, damit die neue Software, auf welcher das neueste Apple-iOs beruht, nicht mit Fremdcode kontaminiert wird, da dies auf lange Dauer einen weltweiter Zusammenbruch des Börsenhandels herbeiführen würde, weil ja die ganzen Börsianer nur mehr mobil kaufen und verkaufen. Und schon reden wir ganz gescheit über irgendeinen Quatsch, von dem wir keine Ahnung haben, aber unser Gegenüber auch nicht, und alles ist gut, weil die Augen weiten sich und wir denken, dass dahinter gedacht wird: Keine Ahnung, was der da redet, aber dann ist es sicher ganz ganz toll, der wohnt in einem Penthouse und ich will, dass er mich nimmt, jetzt, sofort.

Ich nehme einmal an, dass meistens ganz etwas anders hinter den geweiteten Augen gedacht wird: Herrgott, labert der einen Stuss, aber wenn ich ihm jetzt sage, dass ich ihm das eh nicht abnehme, dreht er ab, weil er beleidigt ist, also bitte, ich will ja auch nicht mit ihm auf die Malediven fahren und dort im Alter Goldfische züchten, morgen ist mir der Typ egal.

Die Gegenlüge

Also spielt Ihr mit und lügt genauso rum, was Ihr denkt, dass wir Männer hören wollen, und das ist immer: Ich bin Modell. Und wir denken: Ist sie nicht, die will es nur sein, aber dafür ist ihr Busen zu klein und ihr Hintern zu groß, aber das macht mir nichts, im Gegenteil, ich mag das, also geb ich ihr das Gefühl, ihr zu glauben, dann fühlt sie sich geschmeichelt, weil ihr ein ganz wichtiger IT-Fuzzi glaubt, der letztens erst mit Steve Jobs eine Konferenz-Schaltung hatte und …

Ist der nicht tot?

Ja, doch, stimmt, aber unsere Firma beschäftigt eine Hellseherin, die hat auch schon fürs FBI gearbeitet, die kann das wirklich, und die hat eine Sceance …

Der Glaube

Alles vollkommen Blunzen. Wurscht. Egal. Wir können erzählen, dass wir Batman sind, und es ist okay. Niemand glaubt die Lügen. Niemand muss sie glauben. Dafür sind sie nicht da. Wir wollen einfach nur nicht wir sein. Weil wir nicht mit Menschen schlafen wollen, die sich mit uns begnügen würden.

Blöd wird es nur, wenn aus einer Nacht etwas wird, das man Beziehung nennt.

Dann kommt es darauf an, wer sich als erstes verrät. Der hat verloren. Und muss sich schämen ob seiner kurzen Beine.

Apropos kurz: Lügen bezüglich diverser Körpermerkmale können auch schon früher auffliegen.

Euer Adam

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