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524 – Das Leiden und der Sex

19. Januar 2020

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  • Männer
  • Sex

Liebe Frauen,

Männer leiden ja gerne mal äußerst offensichtlich.

Wenn sie Schnupfen haben, fühlt es sich für sie so an, wie wenn sie mindestens 43 Grad Fieber hätten, wenn sie sich beim Kartoffelschälen in den Finger geschält haben, wird der Blutverlust in Hektolitern gemessen, wenn sie Kopfschmerzen haben, reicht der Begriff „Migräne“ für den Schmerz, den sie verspüren, längst nicht mehr aus.

Und ihr, liebe Frauen, rollt mit den Augen und nehmt die armen leidenden Männer nicht ernst.

Dabei geht es hier nicht darum, dass Männer einfach nur übertreiben, und das gar in hinterlistiger Manier, um Euch dazu zu bewegen, sie zu bewundern oder gar zu bedauern. Bewundert werden wollen sie, ja, aber doch nur für das, was sie tatsächlich unter Agonie für Euch ertragen, ha, so ein Mann, ein ehrlicher, fängt doch nicht an, für etwas bewundert werden zu wollen, was gar nicht der Realität entspricht. Bedauert werden wollen sie manchmal auch, so ein wenig, weil es halt schön ist, sich aufs Sofa legen zu können, und die Suppe wird einem gebracht und die Stirn geküsst und man kann mit ruhigem Gewissen den ganzen Tag am Handy hängen.

Die Mama

Aber da fängt das eigentliche Problem mit dem Leid ja an. Denn wenn Ihr die armen Männer bemuttert, dann tut Ihr das aber so richtig. Sprich: Dann gibt es Handy-Verbot, denn Handy-Süchteln verstärkt das Kopfweh. Und mit abgetrennten Fingerchen sollte man nicht tippen. Und auch fernsehen ist nichts. Und überhaupt. Ihr verdammt den Mann, sich unter seine Decke zu verkriechen, und wirklich krank zu sein. Und das macht keinen Spaß.

Und was auch keinen Spaß macht, das ist, wenn die Frau so sehr zur Mutter wird, dass an Sex gar nicht mehr zu denken ist. Und der Mann hat sich vielleicht wirklich den Schädel angehaut oder den Fuß verstaucht oder die Leber gerissen, erwähnen wird er das erst dann, wenn er weiß, dass eh keine Aussicht mehr auf Sex besteht. Aber so lange diese Frage nicht geklärt ist, so lange es vielleicht am gleichen Tag (oder je nach Art der Verletzung noch in der gleichen Woche, im gleichen Monat) zu sexuellen Aktivitäten kommen könnte, welche die Frau in ihrer unendlichen Weisheit als der Genesung unzuträglich einstufen könnte, so werden alle Wehwehchen lieber mal unter den Tisch fallen lassen.

Die Folgen

Und Männer haben guten Grund so zu handeln, vor allem wenn es sich tatsächlich um etwas Ernstes drehen könnte: Denn wer weiß, ob sie durch die Gehirnerschütterung nicht einige Tage lang flachliegen werden müssen (ohne flachgelegt zu werden), der verstauchte Fuß unter Umständen auch gebrochen sein könnte und die Leber im Krankenhaus geflickt werden sollte. Und dann ist wirklich nix mit Sex. Und dann ist die Leber am Ende des Tages nicht mehr zu flicken und der Fuß stirbt ab und fault vor sich hin und der Tod naht mit lautem Getrampel und die letzte Chance vor dem Abkratzen auf einen kleinen Orgasmus in Euch ist futsch.

Und so ungefickt wollt Ihr Eure Männer doch auch nicht in die ewigen Jagdgründe eingehen lassen, oder? Was soll denn der erzählen, wenn er unter seinesgleichen Abgenippelten herumwandelt? Sex? Was war das nochmal?

Da ist ihm als alternder Macho mit junger Gespielin der Herzinfarkt in kompromittierender Situation allemal lieber.

Euer Adam

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