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200 – Der Feminist

4. November 2013

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  • Männer

Liebe Frauen,

seit tatsächlich gezählten 200 Folgen versuche ich in Worte zu fassen, was Männer so denken, fühlen, tun.

Und warum?

Und warum nicht.

Und mehr als einmal bin ich dabei den Männern gehörig auf den Schlips getreten. Oder auf den Schwanz. Weshalb auch immer mal wieder Männer gemeint haben, sie müssten mich ein wenig beschimpfen. Soll mir recht sein. So sind sie halt, die Männer. Seltener wurde ich von Frauen beschimpft. Ist auch ok. Interessant fand ich aber, dass ich durchaus das eine oder andere Mal auch als Feminist bezeichnet wurde. Was mal ebenfalls als Beschimpfung, mal aber auch als Kompliment gedacht war. Und ich nehme es als letzteres. Ja, nach reiflicher Überlegung kann ich sagen: Ich 200 - der Feminist | Adam sprichtbin ein Feminist.

Worum geht es denn beim Feminismus, so grundlegend? Um die Gleichberechtigung der Frau. Und nun folgt meine kleine Kritik am Feminismus: Leider wurde dabei oft der Mann vergessen. Dabei ist das vollkommen unsinnig: gleich kann man nur sein, wenn es jemanden gibt, dem man gleich sein kann.

Und weiters wurde vergessen, dass das nur geht, wenn auch der Mann sich emanzipiert. Wovon?Von den alteingesessenen Männlichkeitsbildern, die ihn einschnüren in einem Verhalten, das eine Gleichberechtigung der Frau nicht ermöglicht, weil es die Rolle des Mannes als Macho, als Ernährer der Familie, als abwesender Vater, als Gewalttäter fördert. Natürlich gibt es viele Initiativen, Männern zum Beispiel den Weg, ihre Vaterschaft zu leben, zu eröffnen, zaghafte Versuche zumindest, aber wenn ein Mann eine solche Möglichkeit wahrnimmt, wird er immer noch blöd angeschaut. Von wem? Ja, richtig, von Männern. Aber nicht nur, auch Frauen haben den gewissen verachtenden Blick drauf: Was will denn der den liebenden Vater spielen?, ein Kind braucht seine Mutter, alles andere ist Makulatur.

Oder die Gewaltbereitschaft von Männern. Natürlich gibt es den Konsens, dass Männer, die Frauen und Kinder schlagen, Arschlöcher sind. Und trotzdem werden sie als besonders männlich wahrgenommen. Ein Mann hat immer noch stark zu sein, körperlich stark, er muss immer noch zeigen, dass er imstande ist, sich und seine Familie zu verteidigen. Und dieses Bild wird nicht zuletzt auch durch Frauen propagiert, denn mal ehrlich, steht Ihr auf Muskeln oder auf Küchenschürzen?

Und solange der Mann ganz gerne als Beschützer gesehen wird, etwa im Gegensatz zu jenem, der die Frau schlägt, heißt das doch auch, dass es jemanden gibt, den es zu beschützen gilt, jemanden, der nicht imstande ist, sich selber zu schützen. Es erniedrigt also die Frau zu einem Opfer, das nicht fähig ist, für sich selbst einstehen zu können.

Oder auch: Frauen sollen das Gleiche verdienen wie Männer, aber in der Beziehung muss der Mann die Kohle mit nach Hause bringen, dicke Autos fahren, Anzüge tragen, um als Mann zu gelten und angenommen zu werden. Natürlich gibt es Ausnahmen, gottseidank gibt es Ausnahmen, aber die Mehrheit bleibt bei diesen Mannsbildern.

Es gehören männliche Feministen her, nicht weil Ihr Frauen es nicht alleine fertigbringt, sondern weil niemand es alleine fertigbringt.

Und dann lass ich mich gerne von den ganz besonders männlichen Männern als was auch immer betiteln.

Oder von den Frauen, die meinen, einen Mann beschimpfen zu müssen, weil er … Keine Ahnung warum. Weil er ein Mann ist?

Euer Adam

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0 Kommentare zu "200 – Der Feminist"

  • Halli Hallo, ich bin gerade über deinen Blog gestolpert und bin schlicht begeistert. Deinen Artikel finde ich wunderschön auf den Punkt gebracht – er trifft auch sehr schön was ich selbst über dieses Thema denke. Wenn du Lust und Zeit haben solltest würde ich mich sehr freuen wenn du einen kleinen Gastartikel auf meinem Blog zu diesem Thema verfassen möchtest. Ich suche noch immer Mitstreiter mit denne ich dieses Thema etwas näher beleuchte: “Gleichberechtigung und ihre Folgen”.

    Ich freue mich was von dir zu hören und schaue mir deinen Blog so lange weiterhin an!

    Blaue Grüße

    Justine

  • Es wird immer von GleichBERECHTIGUNG gesprochen und auf das Grundgesetz verwiesen. “Niemand darf wegen ……..benachteiligt oder bevorzugt werden.”
    “oder bevorzugt” wird nie zitiert.
    Ich will keine politische Debatte machen, weil mich das in meinem Alter nicht mehr betrifft. Aber wie du sagst, oft werden die Männer vergessen.

    • Eben, es geht darum, dass alle die eigenen Selbstverständnisse zum eigenen Geschlecht und dem jeweils anderen überdenken. Da geht es um Rechte und Pflichten. Und es beginnt nicht bei der politischen Debatte, sondern beim privaten Alltag eines jeden.

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