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477 – Die Hartnäckigkeit

24. Februar 2019

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  • Liebe
  • Männer

Liebe Frauen,

dass Männer nichts lernen, stimmt ja so nicht. Sogar aus Hollywood-Romantikkomödien haben sie sich so einiges abgeschaut.

Denn eines ist ganz klar: Männer haben, wenn es nach Hollywood geht, hartnäckig zu sein. 90 Minuten lang dürfen sie nicht aufgeben, dann bekommen sie am Ende die Liebe ihres Lebens. Warum? Weil sie sich der Liebe der Frau würdig erwiesen haben. Weil sie drangeblieben sind. Weil sie sich etwas haben einfallen lassen. Weil sie sich nicht haben einschüchtern lassen, weder durch den sicherlich ganz ganz tollen Konkurrenten mit vollem Haar noch durch die ganz ganz voreiligen Vorurteile der Frau mit ebenso vollem Haar.

Best Practice

Deswegen solltet Ihr, liebe Frauen477 - Die Hartnäckigkeit | Adam spricht, auch nicht nachgeben, wenn es darum geht, Eure Männer, und wenn es sein muss an den Haaren, ins Kino zu zerren, wenn es wieder einmal gewiss ist, dass sie sich am Ende küssen. Und wenn es sein muss, haben sie sich Jahre aufgespart für die eine. Jahrzehnte. Ein ganzes Leben. Es ist das Unglück, das sie auszeichnet, das Unglück, in das sie sich begeben, wenn sie ihre Jugendliebe nicht mehr aus dem Kopf bekommen und auch nicht bekommen wollen. Wenn sie längst erfolgreicher Inhaber einer internationalen Immobilienfirma sind und im Privatjet durch die Welt düsen und eine Frau an ihrer Seite haben, die sehr schlank ist und sehr jung und sehr viel Geld für sehr viel Busen ausgibt, und wenn sie doch immer nur abblocken, wenn die liebe Frau Mutter mal wieder telefonisch anfragt, ob er denn nicht doch noch mal in die alte Heimat wollen würde. Neinnein, sagt er ab, so viel zu tun. Und dann kramt er im Abstellraum die alten Fotos durch und verdrückt sich ein Tränchen übers Jahrbuch. Na gut, heute ist es die Träne übers Facebook, dafür muss man nicht mehr in den Abstellraum. Und die liebe Zuschauerin weiß: Ach, er will nur ihr nicht über den Weg laufen, ihr der Einen. Und sei es die schlimme Krankheit des Herrn Papa oder auch nur ein dummes Klassentreffen, er überwindet sich und es stellt sich heraus: Es war gut, dass er zeit seines Lebens unglücklich war. Hurra.

Oder er macht es anders, engagiert einen Privatdetektiv und erfährt alles, was sie macht, weil dann kann er die Zufälle des Lebens lenken, das ist schön, da denkt sie doch glatt: Ach, das Schicksal will es so. Kurzer Streit, wenn die Geschichte mit dem Nachspionieren rauskommt, aber dann große Versöhnung, weil er es doch nur gemacht hat, um dem ach so trägen Schicksal nachzuhelfen, damit er nicht erst in zehn Jahren als erfolgreicher Inhaber einer internationalen Immobilienfirma …

Oder es wird kein Detektiv engagiert, sondern ein Coach. Coach ist super, weil das schafft Arbeitsplätze. Ich werde jetzt auch Coach, liebe Frauen, schickt Eure Männer zu mir, dann erzähle ich ihnen, was ich Euch schreibe, und verdien mir eine goldene Nase, indem ich ihnen reindrück, was Ihr so von ihnen wollt. Sich verbiegen und verdrehen, um am Ende doch zu überzeugen, dass das bisschen Übergewicht nicht ins Gewicht fällt und dass sie sich ändern können, ja, ändern werden, für Euch.

Überzeugen

Denn es geht doch darum, dass sie, die werten Herren, Euch, liebe Frauen, überzeugen, am Ende, von sich.

Sie sagen Euch durch Ihr Handeln: Sieh nur her, die Meinung, die du von mir hast, ist falsch. Ich habe recht, ich bin so, wie ich mich darstelle, liebenswert und begehrenswert und heiratswert und so. Hört auf, an Euch zu glauben, hört auf, Euch zu wehren, nehmt mich.

Und dann ist es ja auch ach so romantisch, wenn die fesche Protagonistin mit einem schiefen Lächeln zur Polizei geht und die Anzeige wegen Stalkings zurückzieht und auch der Polizist lächelt schief weil wissend, und dem armen Kerl werden die Handschellen abgenommen, er reibt sich die Handgelenke und Ihr fallt ihm um den Hals.

Ich bin überzeugt, genau darauf warten alle Polizisten in allen Polizeistationen auf der ganzen Welt, wenn sie mal wieder so einen Typen einsperren mussten, weil eine Frau noch nicht so weit war, seine ganz ganz große Liebe zu erkennen. Aber kommt schon noch, dochdoch.

Stalking

Oder, liebe Frauen? Am Ende wisst Ihr, dass auch das übelste Stalking nur ein Liebesbeweis war. Euch auflauern, Euch Hunderte SMSen schicken, Euren Facebook-Account hacken, Euren Freunden falsche Nachrichten schicken, Eurem Chef seltsame Dinge von Euch erzählen. Alles Beweise der allzu großen Liebe. Beweise, die Ihr irgendwann würdigen werdet. Ganz sicher. Ganz ganz ganz ganz sicher. Schließlich macht Hollywood uns Männern genau das vor. Wir müssen nur hartnäckig bleiben, dann klappt das mit der Nachbarin. Und es ist ja nicht so, wie wenn wir Männer nicht dazu in der Lage wären, zu lernen. Und wenn wir uns dafür kitschige Hollywood-Schmonzetten reinziehen müssen.

Euer Adam

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