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506 – Das Schnarchen

15. September 2019

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  • Körper
  • Männer

Liebe Frauen,

arbeitet Euer Mann im Sägewerk? Schnarcht er Nacht für Nacht vor sich hin, dass die Wände wackeln, die Nachbarn sich beschweren, die Katzen im Hof aufjaulen und sämtliche Zoologen der Welt vor Eurer Tür Schlange stehen, um den leibhaftigen Yeti in Augenschein zu nehmen?

Dann habt Ihr ein Problem.

Die Mittel

Dabei schnarchen auch Frauen, dochdoch, tut mal nicht so. Aber ja, es stimmt. Während etwa jeder zweite Mann schnarcht, ist es nur eine Frau von Vieren, die dem Mann im nächtlichen Brummen in nichts nachsteht. Und während manche Männer ja nur gemütlich vor sich hinschnorcheln, was ja bei großer Liebe durchaus als beruhigendes Geräusch dem Plätschern eines Bachs nicht unähnlich interpretiert werden kann, so geht in manchen Schlafzimmern dieser Welt derart die Post ab, da könnte man sich auch neben eine vielbefahrene Autobahn legen und versuchen, zur Ruhe zu kommen. Und das gelingt nur den wenigsten. LKW-Fahrern vielleicht.

Vor allem, wenn der werte Herr Gemahl ein schneller Einschläfer ist, kann die Frau schon mal auf ihren Schlaf vergessen, weil es gerade in der Einschlafphase am schwersten zu ertragen ist, wenn neben einem Motorräder eine Fehlzündung nach der anderen haben. Aber da könnte sich bereits eine erste Möglichkeit finden lassen, wie man damit umgehen kann: Frau geht früher zu Bett. Kommt dem Mann sicherlich entgegen, wenn er die Erlaubnis bekommt, zu später Stunde noch eine Runde Playstation zu zocken oder im Netz abzuhängen. Nein, Netz nicht, weil da könnte er sich ja Porno anschauen.

Aber manche Männer dröhnen derart, dass es die liebe Frau auch mitten in der Nacht aus dem Schlaf reißen kann. Und das ist dann noch weniger erfreulich. Falls es ein Trost ist: Auch nicht für den Schnarcher. Selbst wenn er scheinbar seelenruhig weiterdöst, so ist auch sein Schlaf durch das eigene Schnarchen stark gestört und weit weniger erholsam, als er sein sollte. Das heißt: Beide Menschen leiden unter dem Schnarchen eines der beiden.

Aber.

Wenn man schon Leidensgenosse ist, kann man sich ja auch zusammentun, um einen gemeinsamen Kampf zu kämpfen. Was ich damit sagen will: Ja, es ist sehr gut nachvollziehbar, dass Ihr, liebe Frauen, voll sauer auf Eure schnarchenden Bettnachbarn seid, aber es bringt Euch nicht weiter, wenn Ihr sauer seid, ihn schimpft, ihm ein schlechtes Gewissen macht oder ihn immer wieder und wieder und wieder mit immer lauter und lauter und lauter werdenden Tzz aus dem eh schon ungesunden Schlaf aufwecken wollt. Aber er könnte wesentlich bereiter sein, etwas gegen das Schnarchen zu unternehmen, wenn Ihr Euch auf seine Seite schlagt und ihn mit Eurer Hilfe von seinem Problem erlösen wollt. Weil dann ist eures gleich mit gelöst.

Bis dahin aber gibt es zumindest für Euch Ohrstöpsel.

Für ihn noch so viel mehr.

Und Wege

Er kann sich Ringe an den Finger stecken, die mittels Akupressur für eine bessere Atmung sorgen, oder Ringe in die Nase stecken, die mittels Magneten zum gleichen Effekt führen sollen. Auch Atemmasken sind möglich oder Besprühung mit Eukalyptus, Anti-Umdreh-T-Shirts und sonstige Gimmicks. Er sollte auf jeden Fall sofort abnehmen, nie mehr Alkohol trinken, mit dem Rauchen aufhören, nicht nur nicht mehr auf dem Rücken, sondern auch nicht auf dem Bauch schlafen, Seitenlage ist also angesagt, die Temperatur und Luftfeuchtigkeit sollte unter steter Beobachtung und Anpassung stehen, und dann gibt es ja noch diverse OPs, denen er sich zu unterziehen hat, wo Gaumensegel gestrafft und Scheidewände gerichtet und Blinddärme entfernt werden. Auch wenn die Blinddärme nichts damit zu tun haben.

Und dann?

Dann ist immer noch keine Garantie gegeben, dass Ruhe herrscht im Schlafgemach.

Der Urmann

Die Natur aber hat auch für diesen Fall vorgesorgt: Obwohl die Ruhestörung durch den lieben Mann eine erhebliche ist, bleiben die meisten Frauen erstaunlich gelassen. Sie finden sich halt ab damit. Und das hat einen Grund. Sagt eine Theorie: Männer haben immer schon geschnarcht, weil sie mit ihrem Schnarchen für Sicherheit gesorgt haben, wenn sie in ihrer ursteinzeitlichen Höhle gelegen sind und draußen die Säbelzahntiger ihre Runden gedreht haben. Die wilden Katzen haben sich nämlich dann gedacht: Oh, da haust ein Bär, den lass ich mal lieber in Frieden seinen Winterschlaf genießen. Mit anderen Worten: Je lauter das Schnarchen, desto sicherer die Frau an der Seite des Schnarchers. Und sich sicher fühlen ist und bleibt das beste Ruhekissen.

Also freut Euch, liebe Frauen, wenn wir schnarchen, und kuschelt Euch dankbar an Euren Höhlenbären, denn vor Säbelzahntigern müsst Ihr Euch nicht mehr fürchten.

Euer Adam

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