522 – Der Missionar
5. Januar 2020
3 Kommentare
- Sex
Liebe Frauen,
und wie viele verschiedene Stellungen hat Euer Mann so drauf?
Oder weniger genderklischeemäßig gefragt: Wie viele Stellungen habt Ihr gestern Abend zusammen mit Eurem Mann so durchgespielt?
Gut, es muss nicht gestern Abend gewesen sein. Ihr könnt die Frage auch auf die letzte Woche oder den letzten Monat oder nur so allgemein beantworten.
Drei? Sechs? Neun? So viele verschiedene, dass Ihr nicht mehr beim Zählen mitkommt?
Oder gar nur eine?
Und? War die wenigstens ganz besonders ausgefallen? Im Stehen, im Gehen, im Arsch?
Jetzt sagt bitte nicht, es war einfach nur die Missionarsstellung?
Langweilig
Langweilig?
Dass das langweilig ist, sage nicht ich. Das sagen alle anderen. Pff, Missionar, kann doch jeder, wurde immer schon gemacht, kann nichts, ist nichts, was soll ich mir kaufen dafür?
An dieser Stelle möchte ich eine Lanze brechen für diese allzu schnell als fad abgestempelte Stellung. Anfangen möchte ich damit, dass ich ihre Bezeichnung ganz schrecklich schlimm finde. Da stellen wir uns die weißen Frömmler vor, die sich mitsamt ihrer schwarzen Soutane, unter der sie im Amazonasgebiet stinkend schwitzen, auf die ach so unschuldigen gerne auch minderjährigen Frauen der ach so naturbelassenen Naturvölker der ach so langsam industriell ausgebeuteten letzten verbliebenen Paradiese auf Erden stürzen und sie eines weißen Gottes zu überzeugen versuchen, in dem sie ihnen ihren ach so heiligen Samen in den Körper spritzen. Danke auch. Und die lieben Omis dieser Welt spenden nach wie vor den diversen Organisationen, die die Bibel in die letzten in Ruhe gelassenen Gebiete dieser Erde schleppen.
Die Stellung an sich ist aber eine, die, wenn man sie nicht zur körperlichen Unterdrückung der Frau missbraucht, eine besonders große Nähe zulässt. Körper liegt an Körper, Gesicht an Gesicht, man kann sich in die Augen schauen, man kann sich küssen, man kann ineinander übergehen. Man kann sich spüren.
Nein, das ist nicht das Schlechteste. Und nein, das nicht Schlechteste muss eben auch nicht langweilig sein. Wenn man es bewusst wahrnimmt, was man gerade tut. Und wenn man sich nicht denkt: Langweilig.
Turnen
Und ja, es darf auch mal nicht alle dreißig Sekunden die Stellung gewechselt werden. Wenn man eine gefunden hat, die einem taugt. Die beiden taugt. Und ja, man darf auch immer wieder die gleiche Stellung einnehmen. Wenn man eine gefunden hat, die einem taugt. Die beiden taugt. Wir sind weder beim Turnen noch beim Ringen. Wir machen Sex. Und Sex ist, was wir draus machen. Und nicht, was man uns sagt, dass es sein muss. Oder was wir uns selber sagen, dass es sein muss. Es darf auch ein bisschen weniger sein.
Und damit ich nicht missverstanden werde: Dieser letzte Absatz gilt dann für die Missionarsstellung, wenn es die Missionarsstellung ist, die die Bedingung „taugt beiden“ erfüllt. Ansonsten darf es auch was anderes sein. Die Reiterstellung zum Beispiel. Oder der Hubschrauber. Oder …
Oder wir hören allesamt mal auf damit, uns immer neue seltsame Bezeichnungen auszudenken, dafür, wie wir miteinander vögeln.
Euer Adam
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DANKE! VIELEN DANK! Endlich hat es mal jemand ausgesprochen! Weder mein Mann noch ich finden diese Stellung langweilig, auch wunderbar geeignet für die ganz gemächliche Gangart. Wie Du schon sagst, sie hat ihre Vorteile, gehört sie zu denen, die beiden taugt. Wir sind beide keine Fans von irgendwelchen wilden (fantasievollen?) Verrenkungen. Was nützt es, wenn man sich den linken dicken Zeh hinter das rechte Ohr klemmt und sich dabei unwohl fühlt? Null!
wobei … linker dicke Zeh hinterm rechten Ohr, klingt geil … 😛
Susanne, uneingeschränkte Zustimmung. Bei keiner anderen Stellung hat man mehr Körperkontakt – und der ist mir wichtig.
Wenn ich nur 1 Bein zwischen den Beinen meiner Frau habe und das andere außen, dann kann ich mit einer Hand ihren Arsch fassen UND sie hat mehr Bewegungsfreiheit. UND SIE liebt es so!
Aber gelegentlicher Stellungswechsel ist nicht ausgeschlossen!