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509 – Die Angepissten

6. Oktober 2019

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  • Männer

Liebe Frauen,

heute möchte ich nicht über das Anpinkeln schreiben (womit jene gar lustige Sexualpraktik, welche noch viel lustiger Natursekt oder golden shower genannt wird, gemeint ist).

Nein, ich möchte über im übertragenen Sinn angepisste Männer schreiben.

Denn Männer sind ach so schnell angepisst.

Unter anderem von mir.

Aber längst nicht nur.

Ein Mann = alle Männer

Männer sind ja bekanntermaßen alle gleich. Alleallelalle. Alleallealleallealle. Ist so. Keine Ausnahmen. 3.426.745.254 männliche Wesen auf diesem unserem Erdenball sind im Grunde ein und dieselbe Person. Und weil das so ist, darf ich mir erlauben, auch immer alle Männer in einen Topf zu schmeißen, über einen Kamm zu scheren und unter einem Hut vor Wut auf und ab hüpfen zu lassen.

Wenn ich also sage, dass Männer im Allgemeinen Macho-Arschlöcher sind, dann darf ich das sagen, weil ich ja selbst ein Mann bin, und damit nehme ich mich folgerichtig aus meiner Beurteilung über Männer nicht aus. Alles gut. Ich bin halt so. Und Ihr, liebe mitlesenden Männer, auch, kommt damit klar.

Und doch sind es immer wieder die mitlesenden Männer, die sich ab dieser meiner Verallgemeinerungen angepisst fühlen.

Und dann merke ich, dass ich unrecht habe. Ja, ich gebe es zu, ich irre mich. Nicht alle Männer sind gleich. Es gibt genau zwei verschiedene Typen von Männern.

So bin ich

Erstens gibt es jene Männer, die sich tatsächlich in dem wiedererkennen, was ich so über Männer schreibe. Nicht immer bewusst, aber doch, irgendwie merken die das: Ja, so bin ich. Die sind sauer, dass ich so über sie schreibe. Weil ich sie auf der einen Seite so beschreibe, wie sie sind, auf der anderen Seite aber gehe ich ja in der Regel nicht gerade zimperlich mit den wehrten Herren Geschlechtsgenossen um, und das wollen sie nicht. Sind ja auch Sensibelchen. Denen darf man nicht einfach so die Wahrheit ins Gesicht sagen. Weil dann ist die erste und natürlichste Reaktion ja vollkommen nachzuvollziehen: Neinneinnein, so darf man das nicht sagen, auch wenn ich so bin, wie der sagt, ist das aber nicht so böse, wie der sagt, hör auf, du bist ein Arsch.

So bin ich nicht

Und dann gibt es auf der anderen Seite jene Männer, die nicht so sind, wie ich sie darstelle. Die neben dem Topf mit den anderen Männern stehen und in den Topf schauen und die Nase rümpfen ob des unerträglichen Gestanks, der da aus diesem Topf emporsteigt. Und die wollen natürlich nicht, dass ich mal eben vorbeigehe und sie in den Topf mit reinschupse. Sprich: Wenn ich das tu, ist auch ihre Reaktion erwartbar: Neinneinnein, so darf man das nicht sagen, so bin ich nicht, und wenn ich nicht so bin, dann musst du bitte unbedingt für mich eine Ausnahme schreiben und sagen, dass nicht 3.426.745.254 Männer blöde Heinis sind, sondern nur 3.426.745.253, so danke, darum möchte ich aber auch gebeten haben.

Und wenn ich jetzt aber schreiben würde, dass sich diese Männer der zweiten Kategorie nur deswegen darüber dermaßen aufregen, dass ich sie mit ersteren in einen Topf geschmissen habe, weil sie sich dann doch irgendwie irgendwo darin wiedererkennen, aber eben nicht so sein wollen, und sich deswegen mit Händen und Füßen und Worten heftigst dagegen wehren, puh, liebe Frauen, dann würde aber der Shitstorm über mich hereinbrechen, ich sag es Euch.

Also mach ich das nicht.

Also schreibe ich ab jetzt immer schön brav: Viele Männer sind so. Oder besser noch: Manche Männer sind so. Oder vielleicht: Vielleicht sind manche Männer so. Oder: Ich kenne da einen, der kennt wen, der ist manchmal ansatzweise so. Oder einfach: Ich bin so. Ja, ich glaube, das wird alle Männer gleichermaßen beruhigen, wenn ich ab sofort alles nur mehr auf mich beziehe. Weil, das ist ja etwas, das können Männer (und zwar alle) besonders gut: Sich selbst absolut objektiv beurteilen und selbstkritisch behandeln. Das können sie genauso gut wie (Selbst)ironie erkennen.

Euer Adam

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