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528 – Die Männerfrauen und die Frauenmänner

16. Februar 2020

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  • Männer

Liebe Frauen,

seid Ihr Männerfrauen?

nein, ich möchte heute nicht über das Thema Trans- oder Intergeschlechtlichkeit schreiben. Sondern über jene Frauen und Männern, die im Alltag anders mit Männern als mit Frauen umgehen. Auf den Gedanken brachte mich die Schriftstellerin Nina George mit einer Beobachtung an einem Flughafen:

Nina beschreibt eine Servicekraft, welche „Frauen anraunzt und sehr nachlässig versorgt, und Herren eilfertig bezaubert“.

Kommt Euch bekannt vor? Das kann gut sein.

Geld?

Natürlich kann man nun annehmen, dass es einfach nur der Versuch ist, aus den Männern mehr Trinkgeld rauszulocken, weil die Männer springen halt auf sowas an: Eine charmante junge Dame, eventuell auch noch ansehnlich, bemüht sich offensichtlich um ihre Aufmerksamkeit, ihr Wohlergehen, ja, sie zeigt sich interessiert und mehr als nur wohlgesonnen, sie lächelt, sie streicht ihnen mit dem Finger wie unabsichtlich über die Hand, sie schenkt ihnen mehr ein. Da denkt der durch so manche Pornophantasie gebriefte Mann: Die steht auf mich. Und dann wird äußerst großzügig aufgerundet, nicht wahr?

Na gut, nicht alle Männer denken immer gleich an Sex. Manche fühlen sich einfach nur so geschmeichelt. Zahlen trotzdem mehr.

Aber diese Erklärung ist dann vielleicht doch etwas zu simpel, denn nämliches Verhalten zeigt sich auch in anderen Lebenslagen. Am Postschalter zum Beispiel. Da gibt’s kein Trinkgeld.

Konkurrenz?

Die nächste lustige Erklärung lautet: Zickenkrieg. Ach, wie gerne werden Frauen als ständig sich in Konkurrenzkampf befindliche Wesen gesehen, die gar nicht anders können, als dass sie ihre Geschlechtsgenossinnnen anders, schlechter behandeln. Alle anderen Frauen sind weniger wert als ich, ha, deswegen muss ich es ihnen auch immer unter die Nase reiben, ha, nimm dein blödes Paket und zisch ab, Schlampe, und schick nächstes Mal deinen Mann vorbei. Und wenn es mal eine Frau von hinterm Postschalter bis in die Chefetage geschafft hat, dann ist doch vollkommen klar, dass sie sich zickig gegenüber den Mitarbeiterinnen benimmt, weil sie sich ja gegen die beweisen muss.

Und warum?

Naja, ich mein, wenn eine Frau andere Frauen als Konkurrenz ansieht, dann doch wohl ausschließlich um die Gunst der Männer.

Und dass Männer zutiefst davon überzeugt sind, dass Frauen aus keinem anderen Grund handeln, um was es auch immer geht, das habe ich ja bereits dargelegt (weil Frauen ja immer noch auf Männer stehen und sie von hinten und von vorn bespringen wollen, auch wenn sie Chefinnen sind, ist ja wohl klar).

Wenn als die Gründe, die mir (als Mann) einfallen, warum eine Frau einen Mann besser behandeln könnte als eine Frau, immer solche sind, die sich um den Mann drehen, kommt in mir der Verdacht auf, dass der eigentliche Grund eben der Mann ist, der den Frauen über Jahrzehnte und Jahrhunderte in mühseliger Feinarbeit beigebracht hat, sich so zu verhalten. Weil sie nur dann eine Chance hat, ebenfalls halbwegs anständig behandelt zu werden. Ein Hoch aufs Patriarchat.

Und bevor jetzt Männer und Frauen gleichermaßen schreien: Ja, aber, aber, aber … diese Zeiten sind doch längst vorbei …

Offensichtlich nicht. Und: Das braucht seine Zeit, bis es wirklich vorbei ist. Und so schnell geben die Männer ja nicht nach. Denn:

Frauenmänner

Es gibt ja auch noch die Frauenmänner, die die Frauen anders behandeln als Männer. Und da muss ich nicht lange um den heißen Brei reden, da geht es ganz klar nur um eins.

Nein, nicht um Sex, böse Gedanken, böse.

Es geht darum, den Frauen immer brav zu zeigen, dass sie zu kuschen haben. Und das geht mit einer Behandlung von oben herab am besten. Und die zeigt sich in den vielen nett gemeinten Höflichkeiten, dem Gentlemangetue, weil Frauchen ja so schwach sind und ohne die männliche Unterstützung gar nichts zuwege bringen. Nicht einmal die Tür können sie sich selbst aufmachen. Merkt Euch das.

(Und lasst Euch nicht für dumm verkaufen.)

Euer Adam

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