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529 – Der Sextraum

23. Februar 2020

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  • Sex

Liebe Frauen,

wann hattet Ihr Euren letzten Sextraum?

Und, war es so richtig schön? Oder so richtig geil? Oder so richtig schön geil?

Mit wem hattet Ihr denn Sex? Mit George Clooney oder Timothée Chalamet (gilt ersterer noch, zweiterer schon als sextraumwürdig?)? Oder war es der Ex? Oder war es der Chef? Oder war es der beste Freund? Oder war es die beste Freundin? Und warum kommt die Frage, ob es vielleicht gar der eigene angetraute Mann war, als letzte?

Die wilde Phantasie

Wir gehen davon aus, dass wir in Sexträumen das leben und erleben, was wir uns insgeheim wünschen. Unsere wildesten Phantasien, die wir uns nicht einmal zugestehen, wenn wir unseren Tagträumen nachgehen und uns dabei selbst befriedigen, die brechen sich Bahn, wenn wir schlafen, ja, wenn alle Sicherheitsschleusen unten sind, dann geht’s so richtig ab, weil wir uns nicht selbst zensieren.

529 - der Sextraum | Adam spricht

So heißt es.

Weil wir nach einem Traum, in dem nicht nur mit einer anderen Person etwas passiert ist, sondern auch etwas passiert ist, was wir uns so gar nicht vorgestellt hätten, dass es überhaupt etwas ist, auf das wir stehen und das wir geil finden, und dann war es doch höchst geil, wenn wir nach einem solchen Traum erwachen, noch ganz feucht im Höschen (ja, gilt in dem Fall für Männlein und Weiblein), sind wir zutiefst überzeugt, dass wir uns gerade bei etwas erwischt haben, was nicht anders zu deuten ist, als dass es unsere geheimsten Sehnsüchte spiegelt. Weil wer würde sich schon zugestehen, dass er/sie im Grunde den/die beste*r Freund*in unbedingt vögeln will. Wo doch die Freundschaft eben darauf beruht, dass sexuelle Anziehung keine Rolle spielt.

Ach, es können die selbsternannten Sexcoaches dieser Welt noch so oft sagen, dass es dabei vielleicht, wahrscheinlich sogar, gar nicht um Sex geht, sondern nur um ein Gefühl tiefster Zuneigung, von Intimität auf einer ganz anderen Ebene. Wenn wir an Sex denken, denken wir an Sex. Und wir wollen doch im Grunde, dass es tief in uns solche Phantasien gibt, etwas Unkontrollierbares, Verruchtes. Weil es unser Leben interessanter macht. Weil es uns interessanter macht. Weil auch wir dann plötzlich einen ganz kleinen Teil, und sei es nur im Traum, ausleben, der uns beweist, dass wir keine nullachtfünfzehn Langeweiler sind, bei denen Sex Alltag ist. Und das ist auch der Grund, warum die tatsächlichen Partner*innen so selten in den Träumen vorkommen. Weil wir das eigentlich nicht wollen. Weil es in den Träumen nicht um die anderen geht, sondern um uns. Und weil wir uns vielleicht bieder finden, weil wir eigentlich unseren ganz normalen und banalen Sex, der nicht mehr jeden Tag, vielleicht auch nicht mehr jede Woche stattfindet, mögen. Aber das geht ja gar nicht, wo doch die halbe Welt davon erzählt, wie unlangweilig es bitteschön abzugehen hat.

Dann ist der Traum auf einmal nicht ein Spiegel einer heimlichen Lust, sondern eher einer unheimlichen Angst.

Die Sucht nach dem Sextraum

Wenn wir Menschen Angst haben, flüchten wir ja ganz gerne mal. Kämpfen wäre die Alternative, nur wer kämpft, kann auch verlieren. Wer flüchtet, kann überleben. Wir flüchten uns vor der Angst, fade Spießer zu sein, in die Träume von sexueller Wollust und Libertinage (hihi), die uns zeigen, dass wir keine Angst zu haben brauchen. Und dann leben wir in den Träumen weiter.

Und das kann scheiße enden.

Dann nämlich, wenn wir nur mehr auf Teufel komm raus träumen wollen. Ja, ich meine, dass man es nicht mehr beim Träumen während des Schlafes belässt. Wenn sich nach und nach eine wahre Sucht danach entwickelt, das ganze Leben zu einem einzigen Sextraum werden zu lassen. Und nicht alle, nein, nicht alle, aber viele Menschen rennen meiner Meinung nach genau deswegen durch die teils bizarre Welt der sexuellen Sonderlichkeiten, der Fetische und Praktiken, für die immer neue Namen erfunden werden müssen, weil sie sich damit erhoffen, irgendwelche Sexträume zu verwirklichen. Und vergessen darauf, wovor sie damit zu flüchten versuchen. Aber: Die Angst bleibt. Und der Fall zurück in den Alltag fühlt sich unter Umständen umso angsteinflößender an.

Es ist vollkommen ok, zu träumen, von Sex zu träumen, und auch den einen oder anderen Traum verwirklichen zu wollen. Aber wenn man sich vielleicht bei dem einen oder anderen Erwachen aus einem feuchten Traum ein wenig Zeit lässt, könnte man auch drauf kommen, dass das eigene Leben abseits von all dem, was in so einem Traum alles plötzlich möglich ist, auch nicht so schlecht ist. Weil mit der besten Freundin Sex im wahren Leben? Irgendwie nicht. Der Traum reicht, dass ich sie am nächsten Tag schief anschau und rot werde im Gesicht. Mit dem Ex? Bitte nicht. Dem Chef? Geht’s noch? Und George Clooney ist dann doch definitiv zu alt und Timothée Chalamet dann doch noch viel definitiver zu sehr ein Bubi, um ernsthaft über Sex mit ihnen nachzudenken, wenn man bei Sinnen ist.

Der eigene Mensch aber, den man kennt, den man liebt, und mit dem man auch wach schon mal gevögelt hat, ja, da fühlt man sich so richtig gut. Selbst im Traum. Und selbst nach dem Erwachen aus dem Traum. Und dann erfährt der Sextraum eine ganz andere Definition von Übersetzung in die Wirklichkeit.

Habe ich schon mal über Morgensex geschrieben?

Euer Adam

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