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549 – Der Game Of Thrones-Porno (oder: erotische Kunst)

12. Juli 2020

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  • Sex

Liebe Frauen,

ich weiß, Game Of Thrones ist auch schon wieder so lange her, dass wir uns kaum noch daran erinnern können.

Und dann auch noch diese unsägliche letzte Staffel …

Ich gestehe, ich fand die letzte Staffel nicht unsäglich, ich fand die gut, und nur, weil sich alle in der ersten Staffel in Daenerys verliebt und sich gewünscht haben, dass sie das Spiel um den Eisernen Thron gewinnt, müssen Drehbuchautor*innen ja nicht unbedingt einem solchen Wunsch in gewünschter Form entsprechen. Thron ja, Happy End nein. Gut so. Und nein, es kam nicht aus dem Nichts, das war sehr clever vorbereitet. Aber darüber wollte ich nicht schreiben. Sondern über Daenerys Brüste. Und das ganze drumherum.

Sex im Fernsehen

Denn in Game Of Thrones ging es ja nicht nur um die Intrigen am Hof und viel Blut, süße Drachen und clevere Sprüche, es ging auch um Sex. Viel Sex. Gleich in der ersten Folge haben Schwesterlein und Brüderlein miteinander gevögelt. Wir sahen es. Wir sahen Hintern und Brüste und Schwänze und Schamhaare und Interaktion zwischen Männlein und Weiblein und Männlein und Männlein und Weiblein und Weiblein. Weiblein und Weiblein? Letzteres weiß ich grad nicht mehr mit Sicherheit. Wahrscheinlich schon. Sicher sogar.

Und wir haben es uns alle angeschaut. Die Fickereien. Die Schweinereien. Warum?

Weil es so spannend war. Weil wir alle in Daenerys verliebt waren. Weil wir alle Jamie L. so sexy gefunden haben. Weil wir Tyrion die sexy Shae gegönnt haben. Weil wir uns selbst alle mal wie die Tyrions dieser Welt fühlen: Klein und hässlich und viel cleverer als der Rest der Welt. Deswegen soll er zum Zug kommen und mindestens so viel vögeln wie alle anderen.

Ah, nein, wir wollten doch die Serie schauen, weil es so spannend ist. Die Intrigen, das war’s, Littlefinger in seinem Puff …

Seht Ihr? Es ist nicht am Sex vorbeizukommen.

Im Hauptabendprogramm. Oder wann auch immer wir uns die Serie reingezogen haben. Also wahrscheinlich zu jeder Tageszeit. Während das „richtige“ Fernsehen weiterhin prüde die nackten Brüste auf nach 22 Uhr schiebt und in Hollywood nur mit zu Bett gegangen wird.

Porno

Auf der anderen Seite aber höre ich doch immer wieder, dass sich die Menschen gar nicht so sehr selbstverständlich Pornos anschauen, wie ich das ab und zu mal mehr oder weniger unterschwellig behaupte. Wir doch nicht!

Da ist es natürlich viel einfacher zu behaupten, man schaue eine Serie, weil sie spannend ist, und nicht, weil so viele Nackte wie nie zuvor vorkommen.

Und es gibt nicht nur Game Of Thrones.

Es gibt Kunst. Damit will ich nicht sagen, dass das bewegte Bild nicht Kunst sein kann, sondern ich meine die bildende: Bilder, Gemälde, Statuen. Nein, da geht es doch nicht um die Nacktheit, die Erotik, Porno, das ist Kunst.

Ich behaupte mal, auch die großen Künstler der Weltgeschichte hätten weniger nackte Menschen darstellen können, ohne weniger große Künstler gewesen zu sein. Ich behaupte, dass sich die Kunstkenner und -liebhaber aller Zeiten ganz gerne unter dem Vorwand der Kunst nackte Menschen angeschaut haben. Und, ja, sich auch daran aufgegeilt haben. Und?

Und ich frage mich: Warum tun wir uns so schwer damit, zuzugeben, wenn wir was auch auf einer sexuell-körperlichen Ebene ansprechend finden? Wie zum Beispiel Game Of Thrones?

Kunst ist sexy. Dafür muss man ihr nicht den Anhängsel „erotische“ geben.

Euer Adam

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