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437 – der Männerschnupfen

20. Mai 2018

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  • Körper
  • Männer

Liebe Frauen,

leidet auch Ihr unter ihnen, Euren ach so todeskranken Männern, wenn sie sich mal wieder einen lebensgefährlichen Schnupfen zugezogen haben?

Das Leid

Jaja, zu jeder Zeit kann es jeden erwischen, niemand ist gefeit, niemand kann ihm entgehen, dem stets herumschleichenden Tod, der auf harmlos macht, kennen wir ja. Er ist ein Kind, das sich den Rotz aus dem Gesicht wischt, ehe es den Haltegriff im Bus anfasst. Er ist die nette alte Dame, der du die Tasche hältst, während sie nach dem Kleingeld kramt. Er ist der Nachbar, der dich im Lift anniest. Der Tod ist das Leben, das ist er, er ist alle, er ist immer.

Und kaum denkst du dir, hurra, Winter vorbei, noch einmal überstanden, schwitzt du einmal zu viel auf der Arbeit, weil du 437 - der Männerschnupfen | Adam sprichteinen Tag zu spät den warmen Pullover abgelegt hast, und schon bist du dran. Sterbenskrank. Und ich sage es nochmal: sterbenskrank. Mit Betonung auf sterben. Und auf krank. Und auf sterbenskrank. Wir siechen, wir leiden, wir wissen, ach, alsbald wird es uns dahinraffen. Und was können wir tun? Nichts können wir tun, gar nichts.

Aber wir wissen, Ihr könnt was tun, Ihr, liebe Frauen, Ihr könnt uns helfen, uns vielleicht ein wenig bedauern, Ihr könnt uns unsere letzten Stunden ein wenig versüßen, indem Ihr uns ein Süppchen kocht, eine Schmerztablette herauslegt, einen Tee aufsetzt, uns unsere Lieblingsfernsehsendung sehen lasst, uns nicht zutextet, uns nicht sagt: Dann geh doch zum Arzt!, denn für den ist es doch schon längst zu spät.

Und was tut Ihr?

Die Antwort

Ihr lacht uns aus.

Ja, das ist es, was Ihr tut. Ihr telefoniert mit Euren Freundinnen und sagt: Ach der, der hat mal wieder Männerschnupfen. Und Ihr betont dieses Wort auch noch so, dass es selbst dem dümmsten und chomatösesten unter uns klar sein muss, was Ihr uns damit unter die Rotznase reiben wollt: Wir stellen uns wieder an. Nichts ist, wir haben uns halt ein wenig verkühlt, wir sollen nicht so tun, die Drama Queen im Kleiderschrank lassen, uns mal am Riemen reißen, unseren Mann stehen, sonst tun wir doch auch immer so auf Held.

Liebe Frauen, wisst Ihr, dass Ihr mit dieser männchenverachtenden Haltung uns gegenüber unser Leben in Gefahr bringt?

Ja, ist so.

Die Gefahr

Muss ich Euch wirklich darauf hinweisen, dass die Lebenserwartung von Männern um einiges geringer ist als die der Frauen? Nein. Eben. Und warum ist das so? Ja, nein, nicht weil wir rauchen und Freeclimbing machen, neinnein. Weil wir Männer nicht auf uns achten. Weil wir Männer immer unseren Mann stehen. Weil wir das so gelernt haben. Unseren Mann zu stehen. Nicht zu weinen. Nicht zu jammern. Herr der Lage sein. Stark. Immer. Für Euch.

Ja, ist wirklich so, das erfinde ich nicht. Einer von mehreren Gründen, warum Männer weniger alt werden als Frauen, ist, weil sie nicht so sehr auf sich achtgeben.

Und ein anderer Grund seid Ihr: Weil wenn wir mal sagen, dass es uns schlecht geht, dann nehmt Ihr uns einfach nicht ernst.

Kein Wunder, dass wir am Ende einfach draufgehen.

So, das wollte ich nur mal gesagt haben: Ihr seid schuld.

Und wir sind arm.

Euer Adam

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