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518 – Die Jäger und Sammler

8. Dezember 2019

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  • Männer

Liebe Frauen,

natürlich ist es nicht ganz fair meinen Geschlechtsgenossen gegenüber, sie immer wieder als Steinzeitmenschen zu bezeichnen. Schließlich sind sie ja dann doch auch noch sehr oft eher Bauernlümmel. Und ab wann spricht man von Ackerbau und Viehzucht?

Aber selbst der tumbeste Bauerntölpel hat in seiner Abstellkammer die geladene Flinte stehen. Weil er dann doch ein Mann ist und ein Mann sieht sich als Jäger, als einer, der nicht einfach nur Korn über die Erde streut und wartet, dass es wächst, sondern kraft seines Zeigefingers am Abzug Tiere erlegt und sie mittels Messer auseinandernimmt und das abgezogene Fell wirft er sich stolz über die Schultern, während ihr, liebe Frauen, die Ähren sammelt. Also Jäger und Sammler. Und, liebe Archäologinnen, straft mich Lügen, aber waren es nicht die Steinzeitmenschen, die jagend und sammelnd von einer mit Graffiti zu beschmierenden Höhle zur nächsten gewandert sind?

Eben.

Und das ist gut so.

Die faulen Säcke

Denn heutzutage sind die Männer, außer sie sind Bauern, doch eher weniger die Jäger. Stattdessen sitzen sie an ihren Computern und schlagen maximal mit virtuellen Äxten auf virtuelle Trolle ein. Und die muss man nicht jagen, die hocken unter Brücken und warten nur darauf, virtuell erschlagen zu werden. Und das Trollfell ist zu nichts zu gebrauchen. Und wenn der getrollte Mann abends müde vom Tastendrücken nach Hause kommt, lässt er sich ins Sofa fallen und schaut anderen Männern zu, die gegen sehr viel Geld einem Ball hinterherjagen, während seine eigene Wampe wächst und wächst.

Und Ihr steht da und schaut dem Schauspiel zu.

Und Ihr denkt daran, dass Ihr doch mal mit ihm zusammen ein Abo fürs Fitnessstudio gelöst habt. Das Ihr auch weiterhin nutzt, weil sich in der lockeren Damenrunde dann doch lustiger Pilates und Yoga vollführen lässt. Und er? Er war das letzte Mal da, als er festgestellt hat, dass am Gemischte-Sauna-Tag trotzdem nur Männer schwitzend da hocken und darauf warten, dass die Frauen aus der Pilates- und Yogagruppe endlich dazustoßen. Tun sie nicht. Also geht er nicht mehr hin.

Aber er ist mächtig stolz auf Euch, dass Ihr das so fleißig auch weiterhin durchzieht und wer weiß, wenn das Wetter wieder besser ist und weniger Stress im Job und … Und nein, die Ernährung wird er auch nicht umstellen. Und sonntags wandern gehen? Sicher nicht, ich mein, sonntags? Da hat er die ganze Woche über schwer geschuftet und neue Levels erklommen, da will er doch wenigstens sonntags seine Ruhe haben und Formel eins sehen, wo sich irgendwelche Männer gegen sehr viel Geld in Autos hinterherjagen.

Und da schließen wir nicht nur den Kreis, sondern kommen auch auf den Gedanken, warum es gut ist, dass Männer diesen Trieb zur Jagd noch irgendwo im Hintern sitzen haben, denn genau jetzt verrate ich Euch, wie Ihr Euren lieben Angetrauten vielleicht doch mal wochenends zur halbwegs sportlichen Betätigung zwecks Bauchreduzierung bewegen könntet.

Geocaching.

Die Jagd ist eröffnet

Falls Ihr nicht wisst, was Geocaching ist: Schnitzeljagd für Erwachsene. Gibt es als App. Dort sieht man, wo so ziemlich überall auf der Welt irgendwelche Nerds sogenannte Caches versteckt haben, meistens Dosen oder ähnliches, in welchen Zettel drin sind, auf die man sich eintragen kann, wenn man die Dosen gefunden hat. Und in der App kann man sich natürlich auch eintragen. Gibt’s in der Stadt und am Land und im Wald und sicherlich auch auf dem Gipfel des Mount Everest.

Echt jetzt, da oben ist ein Cache?

Und schon planen die werten Männer, wie sie da am besten hinkommen. Am nächsten Sonntag. Geht scho.

Und faule Säcke lassen ihre inneren Jäger und Sammler wieder von der Leine und Ihr, liebe Frauen, habt davon, dass Ihr ihn dazu bewegt, sich zu bewegen, ohne dass er das Gefühl hat, Ihr wollt nur, dass er mal was tut, was mehr ist, als Bierbauch züchten.

Und deswegen gebe ich Euch hiermit offiziell die Erlaubnis, Euren Mann dahingehend zu belügen, dass Ihr ihm vorgaukelt, dies selbst ganz suprig zu finden. Er wird schon übernehmen. Und aufbrechen in die Wildnis, auf die Jagd.

Außer natürlich, Ihr habt das Pech, ein ganz besonders weitentwickeltes Exemplar Euer Eigen nennen zu müssen. Das könnte den Jäger und Sammler schon im Laufe der Evolution abgelegt haben. Also doch der Bauernbub, der das doof findet, durch die Landschaft zu streunen, wo doch die Kühe auf der Wiese ums Eck weiden und ihrer Schlachtung entgegenharren. Tja, dann tut es mir leid, dann bleibt Euch nichts anderes übrig, als auf Bauern zu stehen. Bauern mit Bäuchen. Kuschelbäuchen. Mmmh, schön weich, so eine Wampe, nicht?

Euer Adam

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